Als Uber an den Markt ging und zum ersten Mal der Begriff Social Delivery Services fiel, konnte sich kaum einer vorstellen, wie Privatpersonen Pakete von anderen Privatpersonen zustellen. Mittlerweile sind die Social Delivery Dienste sehr verbreitet und die etablierten Dienstleister müssen sich für innovative Ideen offen zeigen.

Mann auf fahrrad fährt Paket aus

(Bildquelle Social Delivery Services: Ed Yourdon via Flickr, Ausschnitt bestimmte Rechte vorbehalten)

Nicht nur im E-Commerce sondern auch in der Logistik drängen immer mehr StartUps auf den Markt. Das wohl bekannteste Jungunternehmen ist Uber. Das Fahrdienst-Unternehmen hatte im Augst 2014 auf dem Firmen-Blog angekündigt, einen eigenen Lieferdienst starten zu wollen. Dieser solle zwar vorerst nur in den USA verfügbar ein, eine Ausweitung, wie es bei der bisherigen Uber-App war, wäre aber durchaus denkbar.

Social Delivery Services setzen auf Vertrauen

Uber ist nur eines von vielen Beispielen. Wie ECommerceNews.eu schreibt, gibt es noch PiggyBee, Friendshippr, Barnacle, Nimber, Zipments For You, Trunkbird, Swapbox, Deliv, Pleasebringme und noch viele, viele mehr. Das Ziel der StartUps? Den Großunternehmern Marktanteile abnehmen. Morten Villberg, Managing Director, DHL Parcel UK & Nordics, scheint der Entwicklung allerdings entspannt entgegen zu blicken und ist der Meinung, dass es auf dem Markt viel Platz für Uber-inspirierte Dienste gibt und er die neuen Initiativen begrüßt.

Daniel Nyvang, der Mitbegründer der dänischen Firma Trunkbird, sieht das eigene Unternehmen zudem eher als Ergänzung für die etablierten Dienstleister. „Die Social Delivery Services werden dem Markt helfen, weiter zu wachsen. Wir können Sachen machen, die vorher unmöglich waren. Ich bin mir nicht sicher, ob wir tatsächlich ein Konkurrent sind, da wir uns mehr auf den C2C-Bereich fokussieren, während die etablierten Großunternehmen eher B2B und B2C im Fokus haben.“ Der Grund, warum das Geschäftsmodell der Social Delivery Services so gut ankommt, sieht Nyvang vor allem darin, dass es oft einfach zu teuer ist, Pakete mit professionellen Boten zu verschicken. Zudem, so erklärt er weiter, könnten die Leute auch verunsichert sein, wenn sie wertvolle Gegenstände von jemandem transportieren lassen, den sie nicht kennen.

Kunden wünschen sich Alternativen

Stellt sich jedoch die Frage, ob dies immer der Fall ist. Schließlich ist die Annahme, dass man seine „sozialen“ Kontakte tatsächlich kennt, eher ein Ideal, wenn man da vor allem an Facebook und Co. denkt. Dennoch sind die Social Delivery Services durchaus berechtigt. Dies sieht auch Morten Villberg so: „Ich glaube nicht, dass eine Lieferart gibt, die alle zufrieden stellt. Die Erwartungen und Wünsche der Kunden sind sehr unterschiedlich. Manche brauchen standardisierte Produkte, andere wollen eine schnelle Lieferungen und eine hohe Sicherheit. Sowohl der B2C als auch der C2C Markt wächst momentan sehr stark, weswegen ich glaube, dass es viel Platz für alle Liefer-Services gibt. Es wird spannend zu sehen, was die Zukunft bringt. Und für den Start würde ich eine Kooperation mit den sozialen Zustelldiensten begrüßen, vorausgesetzt es macht für beide Parteien Sinn.“

Villbergs Ansicht, den Kunden eine möglichst große Auswahl an Alternativen zu bieten, spiegelt sich auch in den Plänen von DHL wieder. So gab das Unternehmen im April dieses Jahres eine Kooperation mit Amazon und Audi bekannt. Amazon Deutschland liefert seit Mai Amazon-Bestellungen von Prime-Kunden direkt in den Kofferraum.

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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