Deutschland ist Weltmeister. Im Fußball. So viel ist klar. Aber auch ganz abseits der Rasenflächen und der sportlichen Euphorie, die die Welt regelmäßig in Atem hält, konnte sich Deutschland nun einen Weltmeistertitel sichern. Und zwar im Bereich Logistik. Mit diesem Sieg führt die Bundesrepublik ihre logistische Erfolgssträhne fort.

Gewinner mit Pokal
© annette shaff – Fotolia.com

Während sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft derzeit wacker bei der laufenden Europameisterschaft schlägt und dem möglichen Titel entgegenfiebert, kann sich Deutschland zumindest andernorts schon einmal einen Sieg auf die Fahne schreiben. Die Bundesrepublik hat sich nämlich bei der diesjährigen Logistik-Weltmeisterschaft erneut behaupten und den ersten Platz ergattern können. Dieser Erfolg ist für Deutschland der zweite in Folge, denn auch bei der letzten logistischen Weltmeisterschaft 2014 konnten die Deutschen die Spitze des Podests erklimmen.

Das Ranking der Logistik-Weltmeisterschaft basiert nach Angaben der Verkehrsschau auf einer Befragung von 1051 Logistikdienstleistern aus über 130 Staaten. Den Spitzenplatz konnte sich Deutschland mit einem Wert von 4,23 Punkten sichern, wobei man sich im Vergleich zum letzten logistischen Wettstreit noch einmal verbessern konnte. Damals erreichte die Bundesrepublik noch 4,12 Punkte.

Logistik-Weltmeisterschaft: Deutschland mit leichten „internationalen“ Schwächen

Schaut man sich die verschiedenen Kategorien der Logistik-Weltmeisterschaft an, wird deutlich, dass Deutschland in zahlreichen Bereichen punkten kann. Insgesamt sechs Kategorien zählen in die Gesamtwertung ein, wobei die Bundesrepublik allein zwei Mal das Spitzentreppchen besteigt: und zwar bei der logistischen Qualität und Kompetenz sowie bei der Logistik-Infrastruktur. In den beiden Bereichen Verzollung und Pünktlichkeit liegt Deutschland je auf dem zweiten Platz. Rang drei konnte bei Tracking und Tracing verzeichnet werden.

Allein in einer Logistik-Kategorie, nämlich bei der Abwicklung internationaler Sendungen verfehlte Deutschland das Siegertreppchen deutlich und muss sich anderen Mitstreitern geschlagen geben. Hier liegt man auf Rang acht.

Logistische Kompetenz auch von äußeren Einflüssen abhängig

Platz zwei und drei im Ranking der Logistik-Weltmeisterschaft belegen übrigens Luxemburg und Schweden. Beide konnten sich nach vorn arbeiten, denn 2014 lagen sie noch auf Platz acht und sechs. Als größte Aufholer gelten außerdem Österreich mit Platz 7 (Verzollung und Pünktlichkeit (2014 noch 22. Rang) und Indien mit Platz 35 (2014 noch 54. Rang). Länder wie Haiti, Somalia oder Syrien, die von Krieg und Naturkatastrophen heimgesucht werden, fallen auf die hintersten Plätze.

Dazu kommentierte Anabel Gonzalez, Senior Director bei der World Bank im Zuge der Logistik-Weltmeisterschaft: „Leider bleibt die Kluft in der Logistikleistung zwischen den reichen und den armen Staaten bestehen und hat sich der Trend zur Annäherung, der in den Jahren 2007 bis 2014 zu beobachten war, für die am wenigsten leistungsstärksten Länder umgekehrt.“

 

/ Geschrieben von Tina Plewinski




Kommentar schreiben

Sicherheitscode
Captcha aktualisieren