Hermes will seine logistische Infrastruktur neu aufstellen und sucht derzeit an 250 Standorten in Deutschland neue Vertragspartner für die Zustellung. Außerdem sollen die bereits bestehenden Verträge mit Dienstleistern neu organisiert werden.

Hermes Zusteller
© Hermes

Um seine Zustellprozesse neu auszurichten, ist der Paketdienstleister Hermes aktuell auf der Suche nach neuen Partnerunternehmen an rund 250 Standorten. Wie Dirk Rahn, Geschäftsführer Operations in der VerkehrsRundschau jetzt bekannt gab, habe man über 8000 Firmen bereits angeschrieben. Dabei handelt es sich hauptsächlich um „mittelgroße und größere Betriebe der Transport-, Speditions- und Logistikbranche“.

Einmalige Aktion von Hermes

Der Paketdienstleister führt erstmals in seiner Geschichte eine Ausschreibung mit so immenser Größe aus. „Die Suche erstreckt sich über alle Bundesländer und ist in dieser Form und Tragweite einzigartig in der Geschichte von Hermes“, betont Dirk Rahn. Die aktuellen Partnerschaften von rund 400 Unternehmen und um die 10.500 Zusteller sollen durch die Ausschreibung also noch einmal kräftig ausgebaut werden. Besonders für die kleineren Firmen wird es aktuell sehr schwer, im hart umkämpften Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Ein Grund dafür sind die steigenden Anforderungen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Speziell die Pflicht für E-Fahrzeuge in den Innenstädten könnte für kleine Unternehmen hinsichtlich der Kosten in Zukunft extrem schwierig werden.

Bestandskunden können ihre Leistungen ausbauen

Die Ausschreibungen richten sich allerdings nicht nur an Neukunden. Auch Unternehmen mit bereits bestehenden Verträgen mit Hermes können diese entsprechend ausbauen. Ganz besonders in den Punkten Umschlag und Zustellung könnten sich die Leistungen der jeweiligen Firmen erweitern.

Grund für die Umstrukturierung und den Ausbau der Zustellerflotte ist der rasant wachsende Anstieg im Online-Handel. Bis 2025 sollen sich die Zustellungen verdoppelt haben. Dem gegenüber steht die akute Bedrohung des Mangels an Lkw-Fahrern. Laut der VerkehrsRundschau sollen in den nächsten Jahren über 150.000 Lkw-Fahrer fehlen. Ein Grund mehr für Hermes, schon jetzt in einen stabilen Zustellungsprozess mit verlässlichen Partnern zu investieren.

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Geschrieben von Corinna Flemming