Das DHL Trend Research Team hat die Studie „Fair and Responsible Logistics“ veröffentlicht und kommt zu dem Ergebnis, dass auch die Kunden in der Logistik zunehmend Wert auf „faire“ Geschäftspraktiken legen. Die Studie ist Teil der laufenden Initiative von Deutsche Post DHL Group zur Förderung nachhaltiger und verantwortungsbewusster Geschäftsmodelle in der Logistikbranche.

Tastatur mit blauer Taste auf der eine Weltkarte ist und Fair Trade steht
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Das Nachhaltigkeit und „faire“ Geschäftsmodelle wichtig sind, ist keine neue Nachricht. Vor allem im Handel und speziell bei Mode und Nahrungsmitteln sind die Label mittlerweile zu wichtigsten Schlüsselbegriffen geworden. Die neue Studie der DHL „Fair and Responsible Logistics“ zeigt nun aber, dass auch die Kunden in der Logistik zunehmend Wert auf eine verantwortungsbewusste und faire Logistik legen. Vor allem die Erwartungen der Kunden an „faire“ Geschäftspraktiken nehmen zu. Allerdings – so die Autoren der Studie – haben die Unternehmen dies bisher kaum erkannt. Nach wie vor setzten sie zur Stärkung ihrer Marktposition auf Digitalisierung und neue Technologien (was auch durchaus richtig ist). Dabei übersehen sie allerdings die große Bedeutung fairer und gewissenhafter Unternehmensführung für das künftige Wachstum und nachhaltige Wettbewerbsvorteile.

Mehr Nachhaltigkeit bei Verpackungen

In der Studie werden 15 potenzielle Beispiele beschrieben, die verdeutlichen, welchen Beitrag Logistikunternehmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft, eines fairen Marktzugangs sowie fairer Produktions- und Handelsbedingungen leisten können.

So beschreibt die Studie unter anderem folgende Möglichkeiten: Logistikanbieter könnten eine recyclingfreundliche Lager- und Transportinfrastruktur bereitstellen, wodurch die Menge an wiederverwertbaren Materialien erhöht und entsprechend das Abfallaufkommen minimiert werden könnte. Ähnliches wäre mit Lieferfahrzeugen möglich, die über eine flexible Laderumgestaltung verfügen. Je mehr Pakete entladen werden, desto kleiner wird die Ladefläche, während sich die Sammelfläche für den Rücktransport recyclingfähiger Altmaterialien automatisch vergrößert.

Aber auch der Punkt der Verpackungslösungen zählt mit in den Bereich Nachhaltigkeit mit rein. Sowohl biologisch abbaubare als auch andere umweltfreundliche Materialien könnten eingesetzt werden, um das Abfallaufkommen zu verkleinern. Eine weitere Möglichkeit wäre laut der Studienautoren die Initiative „Logistik unverpackt“. Das Konzept sieht vor, dass statt Kartons Artikel bei diesem Null-Abfall-Konzept in wiederverwendbaren Containern zugestellt werden.

Nachhaltigkeit fördert Ertragswachstum

"Die Forderungen aller Interessensgruppen nach fairem und verantwortungsbewusstem Verhalten in der Wirtschaft werden immer lauter. Wir meinen, dass die Logistikbranche hier eine wichtige Rolle spielen kann", erläutert Dr. Markus Kückelhaus, Vice President Innovation and Trend Research bei DHL Customer Solutions and Innovation. "Die Logistik ist ein Netzwerkgeschäft. Mit ihrer verbindenden Wirkung und ihrer globalen Reichweite können Logistikanbieter Unternehmen in aller Welt helfen, fairere Geschäftspraktiken umzusetzen, und für mehr Transparenz in den globalen Wertschöpfungsketten sorgen. Wenn wir als Logistikunternehmen die faire und verantwortungsbewusste Logistik zum Kern unseres Geschäftsmodells machen, können wir neue Umsatzpotenziale erschließen und zugleich im Interesse aller Parteien nachhaltigen Nutzen für Gesellschaft und Umwelt stiften."

Diese Aussage wird auch durch die Studie gestützt, denn Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg sind untrennbar miteinander verbunden. Nach der Devise "Doing well comes from doing good" sollte die Logistikbranche ihre Positionierung in den globalen Transportnetzen und Lieferketten nutzen, um dazu beizutragen, dass sich auch in anderen Branchen zunehmend faire und verantwortungsvolles Handeln durchsetzen.

 

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Geschrieben von Julia Ptock