Bei den Lieferketten gab es im April wieder etwas mehr Entspannung, die große Erleichterung bleibt bei den Firmen bislang aber noch aus.

Containerschiffe auf See
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In den vergangenen zwei Jahr gab es massive Probleme bei der Materialbeschaffung, die Coronapandemie hatte die Lieferketten weltweit lahmgelegt und zu teilweise monatelangen Wartezeiten bei bestimmten Rohstoffen und Produkten gesorgt. Inzwischen gibt es in diesem Bereich wieder mehr Entspannung, laut der aktuellen Ifo-Umfrage berichteten im April nur noch 39,2 Prozent der befragten Firmen von Materialengpässen, im März waren es noch 41,6 Prozent.

„Nicht zuletzt, weil auch die Anzahl an neuen Aufträgen gestiegen ist, sind das gute Nachrichten für die Industrie“, betont Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Die Unternehmen hätten sich aber sicherlich auch über einen stärkeren Rückgang gefreut.“

Schlüsselbranchen weiterhin mit erheblichen Problemen

Trotz des leichten Rückgangs im gesamten Gewerbe gibt es in einzelnen Branchen noch immer große Engpässe. Die Probleme der Lieferengpässe ist bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten sowie optischen und elektronischen Erzeugnissen mit 73,5 Prozent  gegenwärtig am größten, auch in der Autobranche liegt der Wert von Firmen, die noch immer Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung haben bei 70 Prozent. Die Möbelbranche hatte nach einer Entspannung im März (10,4 Prozent) nun auch wieder mit den Lieferketten zu kämpfen, hier stieg der Wert im April auf 19 Prozent an.

Auch wenn die Zeichen auf Besserung stehen, sind die Logistiker noch weit entfernt von den reibungslos funktionierenden Lieferketten, welche es vor der Coronapandemie gab. „Eine tiefgreifende Entspannung steht in der Industrie noch aus“, schlussfolgert Wohlrabe.

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Geschrieben von Corinna Flemming