Kommt Amazon Flex bald auch nach Deutschland? Zunächst ist der Dienst jetzt in den USA gestartet. Amazon lässt mit Amazon Flex Privatpersonen seine Pakete zustellen und setzt so etablierte Paketzusteller und die gesamte Branche unter einen neuen Preisdruck.

 

Screenshot Amazon Flex: Frau nimmt Paket entgegen
Screenshot © flex.amazon.com

Amazon deutet gegenüber der Logistikbranche mit seinem neuen Dienst Amazon Flex an, wie das Unternehmen die Branche verändern könnte. Vorerst nur in Seattle lässt Amazon jetzt Privatpersonen seine Pakete zustellen und wird dadurch gegenüber etablierten Paketdiensten flexibler. Vor einem Monat erst hatte Amazon den Dienst mehr oder weniger heimlich getestet, offenbar erfolgreich, denn er soll auch in weitere Städte ausgerollt werden.

Wie gefährlich Konzerne wie Amazon für die Logistik werden können, haben wir in einem Gastartikel an anderer Stelle schon ausgeführt. Jetzt hat Amazon in Seattle den Dienst Amazon Flex gestartet, nur ein Beispiel dafür, wie Amazon von seiner enormen Marktmacht profitieren kann. Die Idee dahinter ist einfach: Privatpersonen können für einen Stundenlohn zwischen 18 und 25 US-Dollar so viele Pakete von Amazon zustellen, wie sie möchten.

Amazon versucht Lieferkosten zu drücken

Nach Seattle soll Amazon Flex bald auch in New York, Baltimore, Miami, Dallas, Austin, Chicago, Indianapolis, Atlanta und Portland verfügbar gemacht werden. Als Voraussetzung für den Job als privater Amazon-Zusteller stellt Amazon relativ geringe Anforderungen. Die Lieferanten sollen mindestens 21 Jahre alt sein, einen gültigen Führerschein, ein eigenes Auto und ein Android-Smartphone haben.

„Der Start von Amazon Flex kommt zu einer Zeit, in der das Unternehmen sich darauf konzentriert, neue Möglichkeiten zu entwickeln, Lieferkosten zu drücken, während der Prime Now On-Demand-Service weiter ausgebaut wird“, heißt es bei TechCrunch. Es wird interessant sein, wie viele Privatpersonen tatsächlich den Service von Amazon nutzen werden und wie effektiv er sein wird.

In Hinsicht auf die Umsetzung vom Social-Delivery-Service hat Amazon in den USA einfachere Möglichkeiten als hier in Deutschland. Wie wir bereits in einem anderen Bericht erklärt haben, lässt die deutsche Rechtsprechung einen solchen Dienst nur schwer zu. „Das Transportrisiko und damit die Haftung für Transportschäden oder im schlimmsten Fall -verluste trägt bei einem B2C-Geschäft nämlich stets der Unternehmer“, hatte die Rechtsexpertin Yvonne Gasch erklärt. Eine große Hürde für Amazon in Deutschland.

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Geschrieben von Giuseppe Paletta