Der aktuelle Tarifabschluss wirkt sich nun merkbar auf die Kostenstruktur des Post- und Paketdienstleisters aus: Für Großkunden erhöhen sich die Gebühren. 

Deutsche Post DHL Zentrale
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Im Sommer sollen die Preise für Geschäftskunden der Deutschen Post DHL Group nochmals angehoben werden. Das meldet jetzt exklusiv die FAZ

„Wir sehen uns leider gezwungen, die Geschäftskundenpreise zum zweiten Mal in diesem Jahr zu erhöhen“, sagte der Post- und Paketchef Ole Nordhoff der Zeitung. Anlass für die Erhöhung sei – neben der hohen Inflationsrate und weiterhin sinkenden Briefmengen – auch die Tarifeinigung mit der Gewerkschaft Verdi, durch die eine Lohnerhöhung für die Beschäftigten im Brief- und Paketbereich erwirkt wurde. „Unsere Kosten im Briefgeschäft sind so stark gestiegen, dass wir hier handeln müssen“, so Nordhoff. Die Briefmengen gingen zuletzt um 0,9 Prozent zurück, der Umsatz reduzierte sich um 2 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Im Paketgeschäft fiel der Umsatzrückgang mit 5,6 Prozent weniger noch größer aus.

Preissteigerung von 6 Prozent im Briefversand

Konkret sollen nun die Rabatte für Großversender geringer ausfallen: Statt 47 Prozent Nachlass für Standardbriefe sollen es künftig nur noch 44 sein, auch bei  weiteren Formaten und Mengen gibt es drei Prozentpunkte weniger Rabatt. Insgesamt folge daraus eine Steigerung der Versandpreise von fast 6 Prozent, heißt es. Weiterhin 47 Prozent Nachlass räumt der Konzern dann ein, wenn die Briefpost längere Laufzeiten haben darf.

Die Änderung soll ab dem 1. Juli dieses Jahres erfolgen und bis Ende 2024 gelten. Im Privatversand bleibt indes zunächst alles wie gehabt, hier gilt das allgemeine Briefporto bis Ende 2024.

 

Auch Preisanpassung für Dialogpost und Pakete möglich

Noch in der Prüfung sei aktuell, ob zum Sommer auch in weiteren Segmenten, also etwa bei der Dialogpost sowie im Paketversand, die Beförderungsentgelte angehoben werden. Die Basispreise für den Paketversand wurden zuletzt zum 1. Januar 2023 erhöht. Zudem wurde ein Energiezuschlag eingeführt.

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Geschrieben von Hanna Behn

Kommentare

#7 gunnar 2023-03-27 15:21
alles nur noch betrug und ausbeutung am kleinen mann.
und da wundern sich dann alle, wenn dann sonstwas für fragwürdige parteien gewählt werden.
die weimarer zeit und ihre folgen, wurde scheinbar auch aus den geschichtsbüche rn gelöscht.
die politik und großaktionäre lernen einfach nichts positives dazu.
#6 Karsten 2023-03-27 11:45
5,6 Prozent weniger im Paketgeschäft, der Gewinn wird also nicht durch höhere Mengen erwirtschaftet sondern durch Preissteigerung en und den will man sicher weiter so ausweisen können. Spielt eigentlich vor allem einen in die Tasche, Amazon FBA, die können aufneehrere Versender plus ihren eigenen Versand zurück greifen. Die Preissteigerung en sind hier auch moderat ausgefallen, der Abstand zu DHL wird immer gravierender.
#5 JP Müller 2023-03-22 16:59
"Versklavung in kleinen Schritten" ist es wenn der/die Unternehmer/-in Preiserhöhungen aus der eigenen Tasche zahlt. Deshalb bitte: Preiserhöhungen immer weiterreichen.
#4 A. 2023-03-22 09:11
Lieber DHL, wie wäre es denn, im Gegenzug einfach mal den Gewinn zu schmälern? Also das, was wir Händler tun müssen, wenn wir wiedermal höhere Preise an euch zahlen müssen, denn umlegen (so wie ihr eure Gehaltserhöhung en) auf unsere Kunden können wir die Preissteigerung en beim Versand nicht....
#3 H.S 2023-03-22 08:50
Deutsche Post profitiert von hohen Frachten und Online-Handel
Die Deutsche Post hat erneut ein Rekordjahr hinter sich. Dank des Auslandsgeschäf ts konnte im vergangenen Jahr das vom Management prognostizierte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 8,4 Milliarden Euro erreicht und damit das Vorjahresergebn is um knapp 6 Prozent übertroffen werden, wie die Post am Donnerstag in Bonn mitteilte.

Da haben sicherlich alle ganz großes Verständnis für! Habe das Gefühl das die großen Konzerne in Deutschland wie z.B. Post/DHL, Amazon die Preistreiber im Onlinehandel sind. Das bezahlt letztendlich alles die Onlineshopper - und davon gibt es doch so viele.......
Hauptsache überall wird Werbung für kostenlosen Hin und Rückversand gemacht........ .
#2 Dennis 2023-03-22 08:29
Richtig so, gleich die Preise erhöhen! In was für einer Welt leben wir denn, wenn die Post nur ca. 8,4 Mrd gewinn macht.

Ich würde von 8400 Millionen GEWINN auch nichts abgeben. Sorry aber wer mit der Deutschen Post noch versendet hat selber schuld. Irgendwann reicht es auch mal.

Auch wenn diese teils der Beste auf dem Markt sind aber irgendwann ist Schluss.
#1 Sunami 2023-03-22 08:24
Selbstredend sind natürlich vor allem die Gehälter schuld...dass ein Herr Appel mit 10 Millionen Euro vergütet wird, bleibt dabei unerwähnt. Was für eine Heuchelei!



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