Schock im Suezkanal: Erneut steckte ein Frachter fest, die Wasserstraße war kurzzeitig blockiert.

Schiff steckt im Suezkanal fest
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Am frühen Montagmorgen hatte sich das Frachtschiff Glory im Suezkanal festgefahren und sofort für einen Schreck in der Logistikbranche gesorgt. Der Vorfall erinnerte an das Ever-Given-Desaster vor zwei Jahren, als sich ein Frachtschiff quer im Suezkanal verkantete und tagelang die Wasserstraße blockierte.

Ganz so dramatisch war der aktuelle Vorfall allerdings nicht. Der 225 Meter lange und mit Mais beladene Frachter hatte sich in Längsrichtung im Kanal festgefahren, nach nur wenigen Stunden haben drei Schlepper das Schiff wieder freibekommen. Wie es bei der FAZ heißt, waren von dem Vorfall nur rund 20 Schiffe betroffen, die dadurch in eine Verspätung geraten sind. Unklar ist allerdings noch, was der Grund für das Auflaufen des Frachters war. Das Schiff selber war erst wenige Tage zuvor als seetüchtig erklärt worden.

Die Ladung des Schiffs stammt aus der umkämpften Ukraine, das Ziel der Glory sei nach Angaben der FAZ China.

Ever Given legt kompletten Welthandel lahm

Wie anfällig der Welthandel bei Störungen im Suezkanal – der schnellsten und kürzesten Seehandelsroute zwischen Asien und Europa – ist, hat der Unfall der Ever Given vor zwei Jahren eindeutig bewiesen. Das Containerschiff, eines der größten der Welt, hatte sich auf der Wasserstraße verkeilt. Es wurden unzählige Bagger, Schlepper und eine hohe Flut benötigt, um den Frachter nach sechs langen Tagen endlich wieder freizubekommen.

Damals stauten sich auf beiden Seiten des Kanals zahlreiche Schiffe, nichts ging mehr vorwärts. Wie sehr die Blockade den Welthandel belastete, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Rund neun Milliarden Euro pro Tag gingen verloren. Verständlich also, dass Reedereien und die Logistikbranche bei der Meldung eines festgefahrenen Schiffs im Suezkanal in kurzzeitige Schnappatmung geraten. 

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Geschrieben von Corinna Flemming