Kurz bevor das gute alte Telegramm von der Deutschen Post eingestellt wurde, wollten noch einmal tausende Menschen eines verschicken.

Telegramm
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Haben Sie schon einmal ein Telegramm verschickt? Wüssten Sie überhaupt, wie und wo Sie das heutzutage bewerkstelligen könnten? Die meisten werden dies wohl verneinen, das Telegramm ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten und den jüngeren Generationen wohl hauptsächlich aus Film und Fernsehen bekannt. Aber tatsächlich gab es von der Deutschen Post noch einen Telegramm-Service, der am 31. Dezember nun aber endgültig eingestellt wurde.

Das Ende des Telegramms sorgte noch einmal für reges Interesse bei den Deutschen. An den letzten beiden Werktagen des Jahres wurden jeweils noch einmal über 3.000 Telegramme verschickt, allein an Silvester waren es 3.228, berichtet die Deutsche Post. In den vergangenen Jahren wurden im Schnitt 200 bis 300 Telegramme monatlich verschickt – bedenkt man die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten, ist das immer noch eine bemerkenswerte Menge. Die Zeiten, in denen das Telegramm die schnellste Art war, zu kommunizieren, sind schon ein paar Jahrzehnte vorbei.

Jedes Zeichen kostet

Vor 170 Jahren erfand der Amerikaner E-P. Smith die Bezeichnung Telegramm für telegrafisch übermittelte Nachrichten. Politische, militärische, aber auch private Nachrichten wurden damit in möglichst gekürzter Sprache übermittelt, etwa ohne Personalpronomen oder Adjektive. Denn: Jedes Wort und jedes Zeichen kostete Geld, also galt: Je kürzer, desto günstiger. Mit speziellen Schmuckblättern ließen sich die eigentlich schmucklosen Nachrichten sogar verschönern.

In den letzten Jahren wurde das Telegramm aber kaum noch, und wenn, dann aus nostalgischen Gründen genutzt, etwa als Einladungen oder für Firmenjubiläen. Aus der wichtigsten Kommunikationsmöglichkeit ist längst ein Spaß für besondere Anlässe geworden. Die Deutsche Post war eines der letzten Unternehmen weltweit, die überhaupt noch Telegramme angeboten hat, schon 2018 wurde der Versand ins Ausland eingestellt. Jetzt ist endgültig Schluss mit dem Telegramm. STOPP.

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Geschrieben von Christoph Pech




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