Diese Weihnachten könnte es zu Lücken in den Regalen kommen. Schuld sind Lieferengpässe und Warenknappheit.

Leere Geschenkverpackung
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In gut 2,5 Wochen ist schon wieder Weihnachten und so langsam aber sicher beginnt der große Andrang auf Geschenke. Um in diesem Jahr nicht mit leeren Händen dastehen zu müssen, raten Experten, mit dem Kauf nicht bis zur letzten Minute zu warten. Der Lockdown in China führt in diesem Jahr verstärkt zu Lieferengpässen bei bestimmten Produkten. Das betrifft sowohl den stationären als auch den Online-Handel.

Laut einer Umfrage des Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München (Ifo) kämpften 71 Prozent der Unternehmen im November mit Engpässen bei der Warenlieferung. Besonders stark betroffen sind neben dem Lebensmitteleinzelhandel auch die Elektrobranche. Hier gaben 90 Prozent der Händler an, mit Lieferengpässen zu kämpfen. Auch beim Spielzeug sind die Artikel knapp, hier sind laut dem Ifo nur 60 Prozent der Unternehmen in der Lage, ihr volles Sortiment anzubieten.

„Im Grunde lässt sich sagen, dass es in allen Bereichen, wo elektronische Komponenten verbaut werden, zu Engpässen kommen kann“, wird Klaus Wohlrabe, der die Befragungen am Ifo leitet, bei der Leipziger Volkszeitung zitiert. „Auch bei Spielzeug ist das ja oft so.“ Seit dem Frühjahr 2021 haben sich die Lieferengpässe nach Aussagen der Experten noch einmal verschlimmert.

Experten prognostizieren Lücken in den Regalen

Die Nachfrage nach elektronischen Produkten wie Laptops, Kameras oder Tablets ist seit dem Corona-Ausbruch massiv in die Höhe geschossen, viele Hersteller kommen mit der Produktion deswegen einfach nicht hinterher. „Gerade im Konsumgüterbereich kam auch noch zum Tragen, dass aufgrund der strengen Corona-Politik in China viele Häfen öfters geschlossen haben. Das hat teilweise die weltweite Logistik durcheinander gebracht und viele Container wurden erheblich später ausgeliefert“, so der Ifo-Experte. „Das musste dann auch zwangsläufig beim Einzelhandel ankommen.“

Komplett leere Regale im Weihnachtsgeschäft müssen Verbraucher zwar nicht fürchten, allerdings wird es Lücken geben. Was Kunden in diesem Jahr beim Geschenkekauf auf jeden Fall mitbringen müssen, ist eine gewisse Flexibilität. Durch die Lieferengpässe und Materialknappheit sind gewisse Konfigurationen oder Farben in diesem Jahr nicht verfügbar oder mit sehr langen Lieferzeiten verbunden, so Wohlrabe. „Der Onlinehandel kann das aber leichter ausgleichen, weil er einfach ein größeres Angebot hat und somit die Kundenwünsche eventuell anders bedienen kann. Diese Flexibilität haben stationäre Einzelhändler oft nicht.“

Wer also jetzt schon weiß, welches Handy oder Spielzeug er zum diesjährigen Fest verschenken möchte, sollte sich frühzeitig um den Kauf kümmern, sonst besteht die Gefahr, dass das gewünschte Modell vor Weihnachten nicht mehr verfügbar ist. „Je eher Sie Weihnachtsgeschenke kaufen, desto größer ist noch die Auswahl“, betont auch der Handelsverband Deutschland (HDE).

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Geschrieben von Corinna Flemming