In den letzten beiden Jahren stemmten die Zusteller rund ums Fest Rekordmengen. Auch in den kommenden Monaten wird wieder mit zahlreichen Paketen gerechnet.

Pakete vor weihnachtlichem Hintergrund
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Sowohl 2020 als auch 2021 überschlug sich die Anzahl der Pakete, die Zustellfirmen aus der Kurier-, Express und Paketbranche an Privat- und Geschäftskunden ausliefern mussten. Grund war der massive Aufschwung des Online-Handels. Doch die Geschäfte haben sich im Laufe dieses Jahres nicht nur normalisiert, die wirtschaftliche Gesamtsituation mit Inflation, Ukraine-Krieg, Energiekrise und Rezession beeinflussten auch die Paketmengen negativ. 

Diese Faktoren werden sich voraussichtlich auch auf die diesjährige Peak Season auswirken, mutmaßt der Bundesverband Paket & Express Logistik (BIEK) infolge einer Marktanalyse. „Natürlich machen externe Faktoren wie ein verändertes Konsumverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher vor der leistungsstarken Paketbranche keinen Halt“, so der Verbandsvorsitzende Marten Bosselmann. Dennoch werden auch für dieses Weihnachtsgeschäft hohe Sendungsvolumina erwartet. 

Über vier Milliarden Pakete im Jahr 2022

Wie gewohnt, soll die Anzahl der Sendungen für Privatkunden vor allem in den Monaten November und Dezember auf hohem Niveau liegen: Der BIEK prognostiziert ein Volumen von 415 Millionen Paketen. Rein rechnerisch sollen pro Tag etwa acht Millionen Pakete befördert werden. Kommen auch noch B2B-Sendungen und Pakete, die unter Privatleuten verschickt werden, hinzu, beläuft sich das Gesamtvolumen für die beiden letzten Monate des Jahres auf 750 Millionen.

Für das gesamte Jahr werden die Paketmengen auch weiterhin über dem Vorkrisenniveau liegen: Der Branchenverband rechnet mit knapp über 4 Milliarden Sendungen für 2022, 2019 lag die Gesamtmenge bei 3,6 Milliarden. Im letzten Jahr wurden allerdings noch rund 4,51 Milliarden Pakete gezählt. 

Umsätze auf Vorjahresniveau

Wegen der diesjährigen, außergewöhnlichen Situation seien Vergleiche mit dem Vorjahr „schwierig“ – noch seien die tatsächlichen Auswirkungen auf die diesjährigen Sendungsmengen nicht absehbar. Doch auch, wenn weniger Sendungen erwartet werden, soll der Umsatz der KEP-Dienste in etwa ähnlich so hoch ausfallen wie im letzten Jahr: Der Verband rechnet mit rund 26 Milliarden Euro, 2021 wurden insgesamt 26,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Verband zählt rund 3.500 kleine und mittelständische Logistikunternehmen sowie DPD, GLS, GO!, Hermes und UPS zu seinen Mitgliedern.

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Geschrieben von Hanna Behn