Der Kampf um mehr Lohn hat sich für die Hafenarbeiter an den Nordseehäfen ausgezahlt.

Arbeiter am Hamburger Hafen
Frank Gaertner / Shutterstock.com

Gute Nachricht für die 12.000 Hafenarbeiterinnen und -arbeiter an den deutschen Nordseehäfen: Der Arbeitskampf, den sie in den vergangenen Wochen und Monaten ausgefochten haben und in dessen Rahmen sie für bessere Löhne eingetreten waren, ist vorbei: Am Dienstag nickte die Bundestarifkommission von Verdi das Verhandlungsergebnis ab, das in der Nacht zuvor mit der Arbeitgeberseite, dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), beschlossen wurde.

Im Ergebnis erhalten die Mitarbeiter in Vollcontainerbetrieben 9,4 Prozent mehr Lohn, und zwar rückwirkend ab dem 1. Juli 2022. Die Entgelte in den konventionellen sowie den Stückgut-Hafenbetrieben werden um 7,9 Prozent angehoben. Darüber hinaus ist eine weitere Anhebung der Löhne ab dem Sommer nächsten Jahres, konkret ab 1. Juni 2023, vorgesehen: Dann sollen sie je um weitere 4,4 Prozent steigen. Der neue Tarifvertrag ist auf eine Laufzeit von zwei Jahren angesetzt, allerdings mit kleiner Hintertür: Für den Fall, dass die Inflation weiterhin so hoch bleibe, habe man sich auf ein Sonderkündigungsrecht geeinigt.

Weitere Streiks wahrscheinlich gebannt

Ganz final ist die Übereinkunft allerdings noch nicht, denn wie der NDR schreibt, ist die Übereinkunft noch unter Vorbehalt, solange bis die Verdi-Mitglieder in den betroffenen Betrieben ihr Einverständnis gegeben haben. Die abschließende Entscheidung in der Tarifkommission soll dann in knapp zwei Wochen, am 5. September, fallen. 

 

Allerdings stehen die Chancen für einen positiven Verlauf sehr gut, denn innerhalb der Tarifkommission sei ein „relativ eindeutiges“ Stimmungsbild wahrnehmbar, so die eingesetzte Verhandlungsführerin von Verdi, Maya Schwiegershausen-Güth. Für die Beschäftigten habe man deutlich bessere Arbeitsbedingungen aushandeln können, weshalb neue Streiks an den Häfen „mit großer Wahrscheinlichkeit vom Tisch“ seien, heißt es weiter.

Kritik an Streiks von Arbeitgeberseite

Die Streiks, mit denen die Hafenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter für eine bessere Bezahlung gekämpft hatten, wurden von der Arbeitgeberseite zuvor scharf kritisiert, da die Lieferketten zum aktuellen Zeitpunkt ohnehin deutlich gestört seien. Im Rahmen weiterer Arbeitsniederlegungen sei befürchtet worden, dass diese Wirtschaft und Verbraucherschaft noch stärker belastet hätten.

Verdi hatte den Arbeitskampf der Hafen-Teams hingegen stets scharf verteidigt: „Als Teil der kritischen Infrastruktur haben die Beschäftigten in den letzten Jahren durchgehend gearbeitet, sind an Belastungsgrenzen gegangen und haben als Keyworker der Lieferketten mit ihrer Hände Arbeit den Laden am Laufen gehalten. Sie haben Anerkennung und ihren gerechten Anteil verdient“, kommentierte Schwiegershausen-Güth von Verdi im Zuge des Arbeitskampfes.

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Geschrieben von Tina Plewinski

Kommentare

#1 gunnar 2022-08-29 11:58
also ist die armutsschere dank der gewerkschaften wieder um 9% gestiegen.
die kleinen bekommen ca 100.-, die anderen bis 500.- mehr.
die grundkosten für bürger sind alle gleich.!!!
also macht eure gewerkschaftbos se mit ihren hunderttausende n gehältern klar, das damit endlich schluß sein muß.!
nur noch die gleiche erhöhung in Euro für alle.
das ist fairniss und nicht missbrauch um den oberen die taschen immermehr zu füllen.
die geringverdiener haben es in der hand, ob die wirtschaft läuft oder nicht.

aber laßt euch ruhig weiter die ohren über den kopf ziehen.



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