Ein großes Lagerhaus des russischen Onlineversandhändlers Ozon ist nach einem Brand nicht mehr zu retten.

Pakete des russisches Online-Händlers Ozon
ANGHI / Shutterstock.com

An dem Logistikstandort von Ozon nordwestlich von Moskau kam es am Mitte vergangener Woche zu einem Großbrand. Dabei brach das Dach des Gebäudes infolge des Feuers auf einer Fläche von 22.000 Quadratmetern ein, der Brand breitete sich noch über eine Fläche von mehr als 55.000 Quadratmeter aus, melden die Nachrichtenagenturen dpa und Reuters.

Insgesamt hätten sich etwa 1.000 Angestellte auf dem Gelände befunden, die aus dem Gebäude gerettet werden konnten. Widersprüchlichen Angaben zufolge soll eine Person bei dem Brand getötet worden sein, weitere 13 Personen seien verletzt. Auch von elf Verletzten und zwei Vermissten ist die Rede. „Über das Schicksal der beiden Personen, die sich zum Zeitpunkt des Brandes im Lagerhaus befanden, ist leider noch nichts bekannt. Wir sind in Kontakt mit ihren Angehörigen. Wir wollen an ein Wunder glauben“, zitiert Reuters ein Statement von Ozon.

Ozon: Keine nennenswerten Risiken für den weiteren Betrieb

Die Nachrichtenagentur RIA berichtete, dass die Rettungsdienste Brandstiftung als wahrscheinlichste Ursache in Betracht ziehen.

Das E-Commerce-Unternehmen könne den Schaden derzeit noch nicht abschätzen, Ozon habe aber erklärt, dass keine signifikanten Auswirkungen auf die Liquidität und den Geschäftsbetrieb des Unternehmens bestünden. In dem Fulfillment-Center sollen Tausende Produkte abgewickelt worden sein. Infolge des Brandes habe man nun die Kapazitäten in anderen Lagern aufgestockt, das Internetunternehmen verfügt über mehrere Standorte im Moskauer Umland. Russischen Versicherungsfirmen nach wird der Schaden auf umgerechnet über 160 Millionen Euro geschätzt, wie in der dpa-Meldung bei Fashionunited zu lesen.

Ozon, 1998 gegründet, gehört zu den größten Online-Marktplätzen Russlands und wird aufgrund seiner Größe und wegen seines ähnlichen Angebots oft mit Amazon verglichen. Seit Ende 2020 ist der Konzern an der US-Börse Nasdaq vertreten, der Aktienhandel ist allerdings seit dem 25. Februar wegen der Sanktionen gegen russische Firmen infolge des Ukraine-Krieges gestoppt worden.

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Geschrieben von Hanna Behn




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