Die E-Commerce-Sparte der Deutsche Post DHL Group (DPDHL) wächst weiter. Im Vereinigten Königreich investiert der Logistiker deshalb jetzt in die Infrastruktur. 

DHL Transporter
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Seit Anfang 2020 verzeichnet DHL auf der Insel einen Volumenanstieg von Sendungen um 40 Prozent, der Wunsch nach passenden Lösungen im E-Commerce-Versand und im B2B-Sektor habe zugenommen, meldet der Konzern. Aus diesem Grund sollen nun mehr als 560 Millionen Euro ins britische E-Commerce-Geschäft fließen, um die Infrastruktur vor Ort noch deutlich zu optimieren. 

So ist der Logistiker überzeugt, dass der Trend zum Online-Shopping, den die Corona-Pandemie beschleunigt hat, auch künftig anhält. „E-Commerce ist einer der Eckpfeiler unserer Strategie 2025, und wir werden weiterhin in diesen Sektor investieren. Die Investition in Großbritannien spielt dabei eine wichtige Rolle und unterstützt den Ausbau und die Modernisierung unseres europäischen Netzwerks“, so Pablo Ciano, Executive Vice President Corporate Development bei DPDHL und ab dem 1. August CEO von DHL eCommerce Solutions.

Neuer Logistikstandort soll eine halbe Million Pakete pro Tag sortieren

Wesentlicher Teil der Expansions- und Infrastrukturpläne ist die Entstehung eines neuen Logistikhubs mit einer Gesamtfläche von 25.000 Quadratmetern südlich des Flughafens Coventry, nahe Birmingham. Der Standort wird über modernste Hochgeschwindigkeitssortieranlagen für eine automatische Sortierung von Sendungen unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen Gewichts verfügen – so sollen vor Ort über 500.000 Sendungen täglich abgewickelt werden können. Des Weiteren gibt es ein Cross-Dock-Terminal mit 48 Verladetoren, flächendeckend Ladestationen für Elektro-Transporter sowie Tankmöglichkeiten für nachhaltige Kraftstoffe, „um technologische Entwicklungen bei größeren Fahrzeugen in den kommenden Jahren vorwegzunehmen“.

Geplant sind außerdem ein sicheres Zolllager sowie Kapazitäten für die Zollabfertigung für den internationalen E-Commerce. Schließlich gilt Großbritannien seit dem vollzogenen Brexit nicht länger als EU-Land, wodurch sich etwa Zollkontrollen deutlich verschärft haben. Der neue Hub wird etwa die Hälfte der Investitionen beanspruchen.

Neue Jobs, Fahrzeuge und Depots

Weitere Finanzmittel fließen in die Modernisierung der Flotte – dafür sind 75 Millionen Euro vorgesehen. Bezahlt werden davon etwa sechs vollelektrische 18-Tonner, 30 mit Flüssiggas (Bio-LNG) betriebene Lkw und 18 Elektro-Zugmaschinen. Über 220 Millionen Euro steckt DHL in neue Abhol- und Zustelldepots. 20 bestehende Standorte werden ausgebaut. Sie wurden „unter strategischen Gesichtspunkten mit Blick auf eine größere Nähe zu den Kunden, den Ausbau der Elektroflotte und kürzere Laufzeiten“ ausgewählt, heißt es.

Insgesamt sollen sowohl am neuen Hub als auch an weiteren Standorten der DHL etwa 4.100 neue Arbeitsplätze in Großbritannien entstehen. DHL Parcel UK könne durch die Neuerungen die eigene Kapazität verdoppeln – und den eigenen Marktanteil so merklich vergrößern.

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Geschrieben von Hanna Behn
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