Die Deutsche Post wappnet sich, um die Zustellung trotz des zunehmenden Krankenstandes aufgrund der Coronavirus-Variante Omikron zu gewährleisten. 

Briefzustellung bei der Deutschen Post Postbotin
Joe Dejvice / Shutterstock.com

Angesichts der steigenden Infektionszahlen und entsprechend notwendiger Quarantäne-Maßnahmen von Infizierten bzw. Kontaktpersonen hat derzeit etwa jedes vierte Unternehmen mit erheblichen Personalausfällen zu kämpfen, wie eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer zeigt. Das Fehlen dieser Arbeitskräfte belastet auch die Deutsche Post.

Laut einem aktuellen Rundschreiben an die Belegschaft des Bonner Logistikers, das welt.de vorliegt, gehe die Entwicklung „natürlich auch an unserem Betrieb nicht spurlos vorüber.“ Konkrete Zahlen wurden nicht genannt, doch würde in großen Zustellbasen und bundesweit immer mehr Personal fehlen. Besonders betroffen seien Zustellbezirke in Berlin und Nordrhein-Westfalen.  

Noch keine Verzögerungen – Post bereitet sich vor

Noch schaffe man es, auch in den härter betroffenen Regionen den Zustellbetrieb ohne größere Verzögerungen zu stemmen. Fällt im Regelbetrieb eine Kollegin oder ein Kollege aus, übernimmt ein anderer deren Sendungen mit – was jedoch mit steigendem Krankenstand schwierig wird, sodass Notfall-Konzepte greifen müssen.

Im Brief an die Angestellten hat die Post nun die Anweisung gegeben, „die vorgesehene temporäre Umstellung auf 100 Prozent A/B-Zustellung mit entsprechender Vorbereitung in den Briefzentren rechtzeitig vorab zu testen“. Das bedeutet, dass die sogenannte Dialogpost, also Werbeprospekte von Handelsunternehmen und dergleichen, nicht mehr überall täglich ausgeliefert wird, sondern einige Hausnummern, Straßenteile oder bestimmte Adressen im Zustellbezirk die Sendung erst am Tag darauf erhalten.

Briefe betrifft das nicht: So gilt laut Postdienstleistungsverordnung, dass die Post 80 Prozent aller Briefsendungen am Folgetag zuzustellen hat, Werbesendungen fallen aber nicht darunter. Sortierzentren nutzen diese A/B-Variante bereits in der Pandemie und in Urlaubszeiten. Einen weitaus ausführlicheren Notfallplan hatte die Post zu Beginn der Corona-Pandemie ausgearbeitet. Damals hieß es, dass man den Normalbetrieb bei einem Krankenstand von weniger als zehn Prozent aufrechterhalten könne, steigt dieser auf einen Wert zwischen zehn und 30 Prozent, kommt es zum eingeschränkten Betrieb. 

Gewerkschaften kritisierten im Zuge der jüngsten Entwicklung laut Welt, dass grundsätzlich zu wenig Personal für die Zustellung beschäftigt werde. 

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Geschrieben von Hanna Behn




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