Der Logistiker FedEx und der Tech-Konzern Microsoft planen eine gemeinsame, plattformübergreifende Lösung für Versand und Logistik, die Händlern und Marken zugutekommen soll. 

FedEx Lieferwagen und Zusteller
Antonio Gravante / Shutterstock.com

FedEx erwartet, dass noch in diesem Jahr das Sendungsvolumen in den USA auf 110 Millionen Pakete pro Tag anwächst. Allein für 86 Prozent dieser Steigerung ist der Online-Handel verantwortlich – und das ruft neue Geschäftsmodelle auf den Plan. 

So brachte diese Entwicklung FedEx bereits im Frühjahr 2020 mit Microsoft zusammen. Der Logistiker hatte etwa mithilfe von Microsofts Azure-Technologie „FedEx Surround“ ins Leben gerufen – ein System zur Echtzeit-Sendungsverfolgung. FedEx-Pakete können entlang einer Zustellroute proaktiv überwacht werden, sodass sich beispielsweise auf wetter- oder verkehrsbedingten Verzögerungen reagieren ließ.

Jetzt gehen die Unternehmen einen Schritt weiter, um die digitale Transformation von Handel, Lieferketten und Logistik voranzutreiben – denn in Folge der Corona-Pandemie erhöhte sich auch die Akzeptanz für digitale Logistiklösungen. „In dieser nächsten Phase unserer Zusammenarbeit werden wir die unübertroffenen Erkenntnisse aus der Lieferkette des FedEx-Netzwerks weiter mit der Microsoft Cloud verbinden, um das E-Commerce-Erlebnis für Marken, Händler und Verbraucher zu verbessern“, kündigte Raj Subramaniam, Präsident und COO von FedEx Corp an. Die Lösung soll Daten mehrerer Plattformen, die Händler bereits nutzen, zusammenführen und verwalten können, heißt es in einer gemeinsamen Unternehmensmeldung

Das soll die neue Logistiklösung können

Konkret ist eine Datenintegrationslösung geplant, die Daten des Logistikers mit Microsofts Cloud-Software Dynamics 365 verbindet. Marken und Händler sollen auf diese Weise schneller Zugang zu neuen Informationen und Funktionen erhalten und Kundenbestellungen besser verwalten, ausführen und versenden können. Die Lösung könne in bestehende E-Commerce-Plattformen bzw. in Systeme für Customer Relationship Management (CRM) integriert werden. So soll ein Ökosystem aus Bestelloptionen wie Online-Marktplätzen, mobilen Apps und Social Commerce neben traditionellen Bestellkanälen wie elektronischem Datenaustausch (EDI) oder stationären Verkaufsstandorten entstehen. Dafür wird die Plattformlösung mit passenden Schnittstellen für die führenden Tools am Markt ausgestattet sein. Auch eine umfassendere Übersicht über Kundendaten wird so ermöglicht.

Die teilweise KI-gesteuerten Prozesse sollen zu einer schnelleren, kosteneffizienteren Bereitstellung bzw. Lieferung von Bestellungen führen. Des Weiteren wollen FedEx und Microsoft eine Statuskommunikation in Echtzeit und eine bequeme, reibungslose Rücksendung mit etwa 60.000 Abgabestellen und QR-Codes anbieten. Die Trackingtechnologien könnten helfen, die bisherige Abwicklung zu optimieren und Aufträge präzise zu erfüllen.

Lösung zunächst für den US-Markt vorgesehen

Die plattformübergreifende Lösung solle ebenso die Transparenz und die Belastbarkeit von Lieferketten unterstützen. „Es ist klarer denn je, wie wichtig eine belastbare Lieferkette für den Erfolg eines Unternehmens in der modernen Wirtschaft ist“, betont Satya Nadella, Vorsitzender und CEO von Microsoft.

Verfügbar soll die Lösung voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2022 sein – allerdings zunächst nur für die Kundschaft in den USA. FedEx hat die Entwicklungen auf dem europäischen E-Commerce-Markt aber ebenfalls auf dem Schirm. So startete der Logistiker beispielsweise im Juni vergangenen Jahres u. a. in Deutschland seinen E-Commerce-Service International Connect Plus für taggenaue Lieferungen.

 

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Geschrieben von Hanna Behn




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