Die Zunahme an Online-Bestellungen benötigt auch immer mehr Kapazitäten in der Logistik. Auf diese Nachfrage reagieren u.a. die Otto Group und Zalando mit neuen Projekten. 

Online-Shopping auf dem Smartphone
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Seit Beginn der Corona-Pandemie werden verstärkt online Produkte bestellt. Steigende Umsätze im E-Commerce führen dabei auch zu einem erhöhten Bedarf an Flächen und Kapazitäten für Lager, Sortierung und Distribution. Eine Studie des Immobiliendienstleister CBRE Mitte des Jahres zeigte, dass deshalb hierzulande bis 2025 etwa 4 Mio. Quadratmeter mehr Logistikfläche gebraucht werden. Gleichsam würde sich bis dato durch das Umsatzwachstum in Europa der Bedarf um etwa 29 Millionen Quadratmeter und global um 130 Millionen Quadratmeter erhöhen. 

Zalando: Zwei neue Logistikstandorte in Polen

Eine deutliche Steigerung bei den Bestellungen konnte auch Zalando zuletzt verzeichnen. In den letzten zwölf Monaten wurden pro  Kunde bzw. Kundin 5,1 Bestellungen getätigt – „ein neuer Höchststand“, teilte das Online-Unternehmen in seiner Bilanz Anfang November mit. 

Ebenso steige die Beliebtheit des Onlinehändlers derzeit in Polen. Dort werde insbesondere im Rahmen des hauseigenen Shopping-Clubs Zalando Lounge eine erhöhte Nachfrage verzeichnet. Aus diesem Grund will der Online-Händler in der Gemeinde Białe Błota sehr bald einen neuen Standort eröffnen. Die Bauarbeiten des 100.000 Quadratmeter großen Zentrums seien bereits in vollem Gange. Der Betriebsstart ist für März des kommenden Jahres angesetzt. Rund 800 neue Jobs würden damit in der Region geschaffen. Des Weiteren ist der Baubeginn für ein Logistikzentrums in Bydgoszcz Anfang 2022 geplant. Es umfasst eine Gesamtfläche von etwa 140.000 Quadratmetern, inklusive Büroflächen, und hier sollen langfristig rund 3.500 Arbeitsplätze entstehen. Eröffnet werden könnte voraussichtlich im 2. Quartal 2023.

„Zum ersten Mal werden wir nun in einer Region mit zwei Standorten präsent sein. Das eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit innerhalb unseres Logistiknetzwerks, von dem unsere Kundinnen und Kunden schon bald profitieren werden“, führt Martin Rost, Senior Vice President Offprice bei Zalando, zum Projekt aus. Darüber hinaus ergänzen die neuen Logistikzentren die Standorte in Gryfino (Stettin), Olsztynek und Głuchów (Łódź).

Großinvestition: Otto steckt 150 Mio. Euro in Logistikstandort

Mit der Otto Group reagiert ein weiterer Online-Riese auf die aktuellen Entwicklungen im Online-Geschäft. In den kommenden Jahren wird der Konzern das Logistikzentrum in Altenkunstadt, dem oberfränkischen Traditionsstandort der Baur-Gruppe, ausbauen. „In Altenkunstadt entsteht eines der größten und modernsten Fulfillment Center in Europa. Der Standort wird zu einem Leuchtturmprojekt im deutschen E-Commerce und innerhalb der Otto Group“, so Kay Schiebur, Konzernvorstand Services der Otto Group.

In die Erweiterung und technische Weiterentwicklung des Standortes wird der Konzern rund 150 Millionen Euro investieren, heißt es in der entsprechenden Mitteilung. Das Geld fließt u. a. in ein 16.300 Quadratmeter großes, vollautomatisiertes Shuttlelager, dass sich auf dem Campus in die bestehende Gebäudestruktur einbetten soll. Langfristig würde der Ausbau rund 1.000 Arbeitsplätze in der Region sichern. Die Bauarbeiten könnten – vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen – noch im ersten Quartal 2022 beginnen, die Inbetriebnahme wird für Februar 2024 anvisiert.

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Geschrieben von Hanna Behn




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