Die Transportpreise haben teils astronomische Höhen erreicht – doch nicht nur für Händler, auch für die Reedereien sei dies kein guter Zustand. 

Containerfrachter Hapag Lloyd
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Probleme in den Lieferketten und Containermangel bei gleichzeitig hoher Nachfrage haben die Transportpreise massiv ansteigen lassen – für das Weihnachtsgeschäft wird sogar ein Anstieg um das Achtfache erwartet.  

Die Gewinne der Reedereien hat das wachsen lassen: Maersk verzehnfachte den Halbjahresgewinn und kam auf 5,5 Milliarden Euro. Hapag Lloyd erzielte ein Halbjahresergebnis von 2,7 Milliarden Euro – davor befand sich das Unternehmen jahrelang u. a. wegen zu geringer Frachtraten in einer Krise. Gut sei dies nicht. „So starke Schwankungen sind schlecht fürs Geschäft. Die braucht eigentlich niemand“, sagte Hapag-Lloyd-Chef Habben Jansen laut n-tv

Entspannung der Lage lässt auf sich warten

Derzeit brauche man für Linienfahrten von China in die USA statt sechs Schiffen derzeit acht bis neun. Beim Be- und Entladen komme es zu Verzögerungen, infolge dessen müssten Häfen oder ganze Fahrten ausgelassen werden: „Wenn man zuerst acht Tage warten muss in Korea, dann eine Woche in China und noch mal ein paar Tage in Singapur – und es dann auch noch mal vor Rotterdam nicht weitergeht, ja, dann kriegt man das Schiff natürlich nie rechtzeitig zurück“, erläutert der Reederei-CEO. 

Hapag Lloyd hofft darauf, dass sich die Lage bald wieder normalisiere – etwa spätestens bis zum chinesischen Neujahrsfest Anfang Februar. Einige Experten rechnen damit jedoch nicht vor Ostern. 

Die Reederei will ihre Flotte aufstocken und hat bereits zwölf weitere Schiffe geordert, die allerdings erst 2023 zum Einsatz kommen. Darüber hinaus widmet sich der Konzern den Themen Digitalisierung und umweltfreundlichen Kraftstoffen – wenngleich noch nicht klar sei, welche Treibstoff-Technologie die richtige sei. Umbauten könne es zwischen 2025 und 2030 geben. Auch Konkurrent Maersk gab kürzlich bekannt, dass man Schiffe mit fossilem Antrieb stoppen wolle.

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Geschrieben von Hanna Behn