Elektroautos der Deutschen Post DHL sind in Baden-Württemberg in Brand geraten. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen zahlreiche StreetScooter zur Prüfung der Brandgefahr zurückgerufen. 

StreetScooter an Ladesäule Deutsche Post
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In einem Post-Depot in Staufen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald brannten am Vormittag des 22. Juni zwei Elektro-Fahrzeuge samt Ladung aus. Ein Zustellfahrzeug sei an einer Ladestation angeschlossen gewesen, als ein Anwohner Rauch unter diesem bemerkte und die Post-Angestellten warnte. Anschließend konnte ein Postfahrzeug „gerade noch aus dem Gefahrenbereich gefahren werden, bevor die Batterie des rauchenden Fahrzeuges explodierte und das komplette Fahrzeug Feuer fing“, teilt das Polizeipräsidium Freiburg zum Hergang mit. Ein weiteres Elektrofahrzeug, welches an derselben Ladesäule angeschlossen war, habe in der Folge ebenfalls Feuer gefangen. Zwei Fahrzeuge brannten vollständig aus, zwei weitere wurden durch die Hitze beschädigt. 

Zum Löschen mussten sie von der Feuerwehr zunächst abgelöscht und anschließend mit einem Kran in einen extra für diesen Zweck vorhandenen Container geladen werden. Der Container wurde im Anschluss vollständig mit Wasser geflutet. In diesem müssen sie vorerst bleiben, damit sich die Batteriezellen nicht erneut entzünden können. Ein weiteres beschädigtes Fahrzeug wurde wegen der Gefahr der Selbstentzündung vom Gelände entfernt.

Mehrere Sendungen sind verbrannt

Die E-Autos hatte man bereits für die Zustellung beladen, weshalb auch zahlreiche Paket- und Briefsendung zerstört wurden. Die verbrannten Sendungen waren für die Zustellbereiche Pfaffenweiler und Ballrechten-Dottingen bestimmt, heißt es. Der Sachschaden soll im oberen, fünfstelligen Bereich liegen, konnte aber noch nicht konkret beziffert werden.

Die Brandursache sei noch nicht geklärt. Hinweise auf Brandstiftung gebe es der Polizei zufolge jedoch nicht, weshalb ein technischer Defekt derzeit als wahrscheinlichste Ursache angenommen wird. „Wir wissen derzeit lediglich, dass ein Fahrzeug sich entzündet und ein anderes aufgrund der Nähe mit entzündet hat. Wir werden jedoch sofort der Brandursache gemeinsam mit externen Gutachtern auf den Grund gehen“, erklärte ein Sprecher der DPDHL gegenüber dem Focus.  

Bereits mehrere Brand-Zwischenfälle mit StreetScootern

Bei den StreetScootern, um die es sich dem Focus zufolge bei den betroffenen Fahrzeugen handelt, ist es nicht zum ersten Mal zu Bränden gekommen: Erstmals kam es 2018 bei zwei Fahrzeugen des Typ Work L zu Bränden, die Post zog daraufhin mehrere Wagen aus dem Verkehr, Mitte des vergangenen Jahres wurden laut Post unabhängig von früheren Bränden darüberhinaus 12.000 Fahrzeuge wegen Brandgefahr überprüft, angeordnet vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Insgesamt sind bis dato sechs Brand-Zwischenfälle aufgrund technischer Defekte mit den Fahrzeugen bekannt. 

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Geschrieben von Hanna Behn