Die Corona-Pandemie hat dem Essenslieferdienst Lieferando ordentlich Aufschwung verschafft, dennoch können laufende Kosten offenbar nur durch Gebührenerhöhungen gedeckt werden. 

Lieferando Kurierfahrer
Camilo Concha / Shutterstock.com

Wegen des Lockdowns wichen zahlreiche Restaurants auf die Vermittlungs- und Lieferplattform Lieferando aus, um weiterhin Geschäfte machen zu können. Gleichsam bestellten auch sehr viel mehr Kundinnen und Kunden Mahlzeiten online, der Dienst gilt als Krisengewinner. Wie Lieferando-Eigner Just Take Away.com aktuell bekannt gab, haben die Bestellungen beim Konzern in 2020 um 42 Prozent auf 588 Millionen zugenommen. Damit stieg auch der Umsatz um mehr als die Hälfte auf 2,4 Milliarden Euro, der Gewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 18 Prozent auf 256 Millionen Euro. Auch für 2021 rechnet das Unternehmen mit weiterem Wachstum, meldet die Wirtschaftswoche.   

Dennoch hat Lieferando offenbar weiterhin hohe Kosten, die nun teilweise mit einer Erhöhung der Liefergebühr getragen werden sollen. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) berichtet, hat das Unternehmen die Gebühr für Lieferungen für hannoveranische Kunden Mitte Februar um rund 93 Prozent erhöht – von 1,50 Euro auf 2,90 Euro pro Lieferung.

Lieferando: „Faire Beschäftigungsverhältnisse kosten Geld“

Grund für den Gebührenanstieg seien steigende Kosten in der Logistik, höhere Stundenlöhne für Fahrer, aber auch der Angleich an das Preisniveau anderer Lieferdienste. „Logistik und faire Beschäftigungsverhältnisse kosten Geld, ganz gleich ob wir oder die Fahrer unserer Restaurantpartner ausliefern“, zitiert die HAZ einen Lieferando-Sprecher. 

Die Preiserhöhung soll nur Lieferungen von Restaurants betreffen, die auch die Lieferdienstleistungen des Unternehmens in Anspruch nehmen. Für Restaurants mit eigenem Lieferdienst beträgt die Gebühr maximal 2 Euro oder fällt ganz weg. Das Zusammenspiel der Plattform mit den Restaurantbetreibern geriet erst vor Kurzem massiv in die Kritik, als bekannt wurde, dass das Unternehmen in Europa etwa 120.000 Domains registriert hatte, wie auf OnlinehändlerNews zu lesen ist. Die „Schattenwebseiten“ hätten den Seiten der Restaurants stark geähnelt, Lieferando hat sie außerhalb der eigenen Plattform genutzt, um Bestellungen anzunehmen. 

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Geschrieben von Hanna Behn




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