Innerhalb weniger Tage wurden drei Paketbomben verschickt, allesamt an Unternehmen aus der Lebensmittelbranche.

Pakete
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Anfang der Woche ging beim Getränkehersteller ADM Wild im Werk von Capri Sonne in Eppelheim eine Paketbombe ein, die Explosion verletzte drei Menschen. Nur einen Tag später kam es in der Lidl-Zentrale in Neckarsulm (Baden-Württemberg) zu einem ähnlichen Vorfall. Dieses Mal war der Sprengsatz in einem Brief, der beim Öffnen explodierte und ebenfalls drei Menschen verletzte.

Nun wurde eine dritte Paketbombe verschickt, ebenfalls an ein Lebensmittelunternehmen adressiert. Nach Informationen des Focus sollte die Sendung an den Babynahrungs-Hersteller Hipp gehen, wurde aber rechtzeitig in der Nacht zu Donnerstag in einem Paktverteilzentrum beim Flughafen München abgefangen und entschärft.

Ermittler sollen Hinweis erhalten haben

Die Entdeckung der Paketbombe soll allerdings kein Zufall gewesen sein, der Zoll habe demnach einen Tipp aus Baden-Württemberg erhalten, dass eine weitere explosive Sendung auf dem Weg sei. Die Ermittlungen laufen aktuell zentral über die Behörden in Baden-Württemberg ,„da derzeit von einem Tatzusammenhang ausgegangen wird“, so der Focus weiter. Aktuell soll eine Sonderkommission mit 100 Beamten aus Heilbronn, Mannheim und Ulm auf der Suche nach dem Täter oder den Tätern sein.

Update 22.02.2021: Festnahme des mutmaßlichen Täters

Die Polizei konnte am vergangenen Freitagabend den mutmaßlichen Täter festnehmen. Der 66-Jährige Rentner wurde in seiner Wohnung im Raum Ulm aufgegriffen. Die Sonderkommission ist dem Mann vor allem durch die Ermittlungen zum Versandweg sowie zur Art der Sprengstoffpakete auf die Spur gekommen. Nachdem am Wochenende die Polizei noch einmal zu einem Einsatz in einem Paketverteilzentrum im Rhein-Neckar-Kreis ausrücken musste – hier wurde ein verdächtiges Paket sichergestellt, was sich aber als ungefährlich herausstellte – geben die Beamten nun Entwarnung. Sie rechnen nicht damit, dass noch weitere gefährliche Briefe oder Pakete in Umlauf sind, wie das Handelsblatt berichtet.

Was den Rentner dazu gebracht hat, explosive Sendungen an Unternehmen der Lebensmittelbranche zu verschicken, ist noch unklar. Der Mann schweigt nach wie vor zu seinem Motiv.

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Geschrieben von Corinna Flemming