Laut Logistik-Plattformbetreiber Liefery befinden sich Lieferdienste aufgrund der hohen Paketmengen seit Beginn der Coronakrise im „permanenten Ausnahmezustand“. 

Liefery Lieferwagen
© Liefery

Die Corona-Pandemie beförderte die Anzahl an Online-Bestellungen, was zu enormen zusätzlichen Sendungsmengen führte. Das belegt eine aktuelle Auswertung von Liefery. Der Anbieter einer Technologie- und Serviceplattform für Same- und Next-Day-Zustellungen Liefery verzeichnete im Zeitraum von Juni 2019 bis Juni 2020 einen Anstieg des Sendungsvolumens von insgesamt 119,2 Prozent, die Umsätze der Logistiker stiegen um 165,9 Prozent

Sendungsmengen haben sich zwischen März und Juni verdoppelt 

„Grundsätzlich profitiert die Logistikbranche vom verändertem Konsumverhalten und den damit verbundenen gestiegenen Paketmengen in diesem Jahr“, kommentiert Liefery-CEO Nils Fischer die Entwicklung. „Jedoch mussten wir uns auch auf die veränderten Herausforderungen einstellen und ein dauerhaft extrem hohes Niveau unserer Paketmengen bewältigen.“

Coronabedingt hatten zahlreiche Geschäfte geschlossen, vielerorts galten darüber hinaus strenge Kontaktbeschränkungen, weshalb Online-Bestellungen deutlich zunahmen. Seit März wurden deshalb so viele Pakete verschickt, wie es normalerweise nur zur Vorweihnachtszeit üblich ist, so Liefery. Zwischen März und Juni hätten sich die Sendungsmengen mehr als verdoppelt – sie stiegen um 56,5 Prozent in allen Segmenten. Besondere Treiber des Wachstums sind Lebensmittel, Kochboxen, Apothekenlieferungen, sowie Drogerie- und Modeartikel. Bei Apothekenlieferungen verzeichnete Liefery sogar einen Anstieg von 235,2 Prozent.  

Sendungsmengenanstieg Infografik
© Liefery (Bei Klick auf die Grafik öffnet sich diese größer in einem neuen Fenster)

Intensive Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft

Mit einem weiteren Anstieg in den kommenden Monaten rechnet der Logistik-Dienstleister fest. „Auch in diesem Jahr rechnen wir in der Vorweihnachtszeit mit einem weiteren sprunghaften Anstieg der Paketmengen. Wir bereiten uns derzeit schon intensiv darauf vor, damit niemand länger als üblich auf sein Weihnachtsgeschenk warten muss“, so der Liefery-Mitgründer Fischer.

Damit zieht der Anbieter mit KEP-Dienstleistern gleich: So rechnet DPD beispielsweise mit knapp 2,5 Millionen Paketen am Tag, zu Spitzenzeiten mit über 300.000 Pakete pro Stunde, weshalb das Unternehmen Tausende Saisonkräfte einstellt. Auch Hermes baut seine Kapazitäten bereits aus. 

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Geschrieben von Hanna Behn