KEP-Dienstleister Hermes hat das Geschäftsjahr 2019/2020 mit profitablem Wachstum abgeschlossen. Das aktuelle Jahr ist stark von der Corona-Pandemie geprägt, zeigen die Bilanzen. 

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Im Geschäftsjahr 2019/20, das am 29.2. endete, konnte Hermes den eigenen Umsatz um insgesamt neun Prozent auf 3,5 Milliarden Euro steigern. „Besonders erfreulich ist, dass es im Hinblick auf die Ergebnisentwicklung eines der stärksten Geschäftsjahre der Hermes Geschichte war“, wird Kay Schiebur, Vorstand Otto Group Services und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Hermes Europe, in der Bilanz-Pressemeldung zitiert

Hermes profitiert von positiver Entwicklung im E-Commerce

Zum Erfolg hätten vor allem weitere Investitionen in die eigene Infrastruktur, digitale Technologien, kundennahe Services sowie in Lösungen und mehr Lohn und Personal für die letzte Meile beigetragen, heißt es. Insgesamt habe man über 100 Millionen Euro in diese Bereiche investiert.

 „Als Logistikpartner zahlreicher großer Onlineshops und Multi-Channel-Händler partizipierte Hermes damit weiterhin an der positiven Entwicklung im weltweiten E-Commerce“, so Schiebur. Man habe etwa zahlreiche namhafte Neukunden aus den Top 100 des E-Commerce akquiriert, aber auch den ProfiPaketService bei Auftraggebern mit kleineren Sendungsmengen, 1.000 bis 50.000, etablieren können. Der Bereich wuchs um 20 Prozent. 

„Die positive Geschäftsentwicklung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Branche unter einem erheblichen strukturellen Preis- und Kostendruck steht. Insofern bleiben die nachhaltige Preisgestaltung mit den geschäftlichen Auftraggebern und weitere Innovationsschübe für die Letzte Meile eine wesentliche Herausforderung“, warnt der Hermes-Aufsichtsratsvorsitzende. 

Corona: Im April 40 Prozent mehr Pakete als erwartet

Im Geschäftsjahr 2019/20 hat das Unternehmen insgesamt 928 Millionen Sendungen transportiert. Eine starke Zunahme des Paketvolumens stellte der Logistiker dabei in Frankreich fest, die Tochtergesellschaft Mondial Relay erreichte hier ein Mengenplus von 51 Prozent. 

Im aktuellen Geschäftsjahr wirkt sich vor allem bei Hermes Germany die Corona-Pandemie auf die Paketmengen aus, hier gab es deutliche Schwankungen. Im März sei die Anzahl der Sendungen zurückgegangen, während sie im April um rund 40 Prozent mehr angewachsen sei, als ursprünglich geplant und damit – ähnlich wie bei DHL – auf Vorweihnachtsniveau lagen. „Die Corona-Pandemie ist eine nie dagewesene Belastungsprobe und fordert Gesellschaft, Politik und Unternehmen. Gleichzeitig zeigt sich jetzt mit Blick auf die Paketdienstleistung einmal mehr, wie elementar ein funktionierender Wettbewerb im Markt und damit einhergehende Wahlmöglichkeiten für die Kund*innen sind“, fasst Kay Schiebur zusammen. 

Die Auswirkungen der Pandemie auf die diesjährige Geschäftsentwicklung ließen sich derzeit „nicht seriös prognostizieren“, so seien die mittel- und langfristige Folgen „einer sich weltweit deutlich abkühlenden Konjunktur auf das Konsumverhalten der Menschen sind nicht absehbar“, schreibt Hermes, man sei jedoch laut Schiebur gut aufgestellt, um die Krise erfolgreich zu bewältigen.

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Geschrieben von Hanna Behn

Kommentare

#1 holger 2020-05-14 12:02
Meine Sendungen werden hauptsächlich nur noch mit Hermes verschickt.
Warum ?. Weil die Post bzw. DHL mal wieder meinte die Preise erhöhen zu müssen.
Das spätere "Zurückrudern" war mir dann egal aber auch Hinweis.
Elend langes Anstehen ist auch vorbei.



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