Die Sendungsmengen sind bei der DHL aufgrund der Corona-Pandemie derzeit auf einem ähnlichen Niveau, wie um die Weihnachtszeit. Durch Sonntagszustellung will DHL den Service verbessern.

DHL Zusteller
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Während in den ersten Wochen der Coronakrise noch keine merklichen Veränderungen des Paketvolumens zu verzeichnen war, hatte DHL vor gut einer Woche einen Anstieg der Sendungsmengen festgestellt.  

Derzeit transportiere der KEP-Dienstleister rund acht Millionen Pakete und Päckchen täglich, gab der Vorstand der Post für das deutsche Brief- und Paketgeschäft, Tobias Meyer, gegenüber der Rheinischen Post (RP) an. „Dies ist ein Aufkommen wie in der Vorweihnachtszeit – außer, dass wir keine Zeit hatten, uns hierauf vorzubereiten“, so der Post-Vorstand. Im Jahresdurchschnitt würden normalerweise 5,2 Millionen Sendungen pro Tag zugestellt.

Punktuelle Sonntagsarbeit soll Abhilfe schaffen 

Eine Möglichkeit, der hohen Nachfrage zu begegnen wäre laut Tobias Meyer, vorübergehend Sonntagsarbeit zu gestatten: „Hilfreich wäre beispielsweise, punktuell auch sonntags arbeiten zu können, um beispielsweise Spitzen in der Paketzustellung besser bewältigen zu können“, zitiert RP den Vorstand hierzu. Ob dies tatsächlich möglich wäre, ist fraglich. So entschied etwa im Dezember des vergangenen Jahres das Oberlandesgericht Münster, dass Amazon keine Sonntagsarbeit durchführen dürfe – auch trotz hoher Sendungsmengen in der Vorweihnachtszeit.

Um das Paketvolumen zu bewältigen, habe DHL aber die eigenen Kapazitäten auch aktuell schon stark ausgebaut: „Wir haben innerhalb von zwei Wochen eine Zusatzkapazität geschaffen, die der Gesamtkapazität des nächstgrößten Wettbewerbers entspricht. Auch verlagern wir einen Teil des Transports von sehr großen Paketen in Bereiche des Konzerns, wo anderes Geschäft weggebrochen ist“, so Meyer weiter. Zudem würden auch Beschäftigte aus der Postverwaltung bei der Abwicklung der Sendungen unterstützen.   

DHL hat Notfallplan für Verschärfung der Coronakrise

Der Meldung zufolge hat der Konzern auch einen Notfallplan erarbeitet für den Fall, dass sich die Krise aufgrund der Ausbreitung von Covid-19 noch verschärfe. Dann würden bestimmte Sendungen bei der Zustellung priorisiert werden. Es sei aber aktuell noch nicht damit zu rechnen, dass dieser in Kraft trete. „Bisher ist kein Verteilzentrum in Deutschland lahmgelegt gewesen. Es könnte nur im Extremfall so sein, dass wir Sendungen nur noch an wenigen Tagen pro Woche zustellen oder dass nur noch Postbevorrechtigte ihre Sendungen erhalten, während andere Sendungen eingelagert werden“, so Meyer. 

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Geschrieben von Hanna Behn




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