Pakete stellt die DPD ab sofort nur noch kontaktlos zu. Außerdem sollen bereits eine Reihe von Paketshops geschlossen wurden sein.

DPD Zustellungswagen
napocska/Shutterstock.com

Nachdem bereits die DHL bei der Paketzustellung auf die Coronakrise reagiert hat und ab sofort auf die Unterschrift des Empfängers verzichtet, führt nun auch DPD die kontaktlose Zustellung ein. Wie es in einem Schreiben des Logistikers heißt, welches dem Logistik Watchblog vorliegt, will man den zwischenmenschlichen Kontakt soweit es geht vermeiden.

Rücksendung an Versender nach einem Zustellversuch

Konkret schreibt der Paketdienst: „Der Zusteller klingelt an der Haustür und begibt sich in einen mindestens zwei Meter großen Abstand. Öffnet der Empfänger, informiert ihn der Zusteller über die kontaktlose Zustellung und stellt das Paket ab. Als Empfängername trägt der Zusteller in seinem MDE-Gerät die Buchstaben 'AO' sowie den Abstellort ein und unterschreibt dann mit seinem eigenen Kürzel. Auf die Unterschrift des Empfängers wird verzichtet.“ Und weiter: „Trifft der Zusteller den Empfänger nicht an, wird das Paket zum Versender retourniert.“

Eine Ausnahme dieser Regelung gilt nur für kleine, flache Sendungen. Diese könne der Paketbote direkt im Briefkasten hinterlegen. Sollte der Empfänger aufgrund des Coronavirus eine Annahme verweigern, wird das Paket ebenfalls an den Absender zurückgeschickt.

Schließung zahlreicher Paketshops

Bisher unbestätigten Berichten zufolge soll die DPD auch einen Großteil ihrer Paketshops geschlossen haben. Wie es im Sellerforum heißt, wurden DPD-Kunden darüber informiert, „dass wir die kompletten Zustell- und Abholprozesse in den Paketshops aussetzen“, so in der Nachricht zu lesen. Eine offizielle Meldung dazu hat die DPD auf ihrer Seite allerdings noch nicht veröffentlicht. Auch bei Hermes werden wohl einige Paketshops schließen müssen, das Zustellunternehmen geht nach eigenen Angaben aber davon aus, 70 bis 80 Prozent bundesweit weiterhin betreiben zu können.

Der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) hat sich in einer Meldung ebenfalls zum Thema gemeldet und appelliert an die Verantwortlichen, die Paketshops unbedingt weiterhin geöffnet zu lassen. „Wir gehen davon aus, dass die Entscheidung der Bundesregierung, Poststellen offenzuhalten, Paketshops mit umfasst. Deshalb müssen folgerichtig auch die Paketshops unbedingt geöffnet bleiben. Sie ermöglichen – neben der Lieferung und Abholung an der Haustür – die schnelle und unkomplizierte Paketversorgung der Bevölkerung. Paketshops sind damit klar Geschäfte, die für die Grundversorgung notwendig sind“, so Marten Bosselmann, Vorsitzender des BIEK.

Update 19.03: DPD bestätigt Stop von Abgabe und Abholung 

Auf Nachfrage hat die DPD uns ein Statement zur aktuellen Situation zukommen lassen: 

„DPD arbeitet daran, dass möglichst viele Paketshops auch weiterhin wie gewohnt nutzbar sind. Wir klären kurzfristig mit den Shop-Betreibern, welche Standorte aktuell weiter nutzbar sind. Bis zum Abschluss dieser Klärung ist die Abgabe und Abholung von Paketen für kurze Zeit ausgesetzt. Um zu vermeiden, dass die Pakete unserer Kunden und Empfänger aufgrund der behördlich angeordneten Schließung von Geschäften womöglich wochenlang unerreichbar sind, hat DPD aktuell eingelagerte Pakete aus den Paketshops abgeholt. Wir gehen davon aus, dass eine große Zahl von Paketshops kurzfristig wieder zur Verfügung steht und informieren darüber auch auf unserer Website unter dpd.de/coronavirus. Sollte sich ein privater Paketempfänger bei einem Zustellversuch gerade nicht zu Hause befinden, erfolgt anschließend mindestens noch ein weiterer Zustellversuch.“

Geschrieben von Corinna Flemming
Schlagworte: