Hermes will künftig unter anderem durch Verbundzustellungen den Herausforderungen auf der letzten Meile besser begegnen.

Hermes Logo auf Zustellfahrzeug
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Immer mehr Pakete, insgesamt nicht genug Personal sowie Fragen rund um das Thema Effizienz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit machen allen KEP-Dienstleistern zu schaffen. „Für einzelne Dienstleister wird es immer schwerer, alle Herausforderungen allein zu lösen“, so Marco Schlüter, COO von Hermes Deutschland laut einer Mitteilung des Bundesverbands der Kurier-Express-Post-Dienste e. V. (BdKEP)

Erste Testläufe mit Verbundpartnern durchgeführt

Demnach seien die traditionellen Abläufe nicht geeignet, um dem erwarteten Anstieg der Paketmengen gerecht zu werden. Hermes wolle daher mit den Traditionen brechen und sich so „nicht exklusiven Kooperationen mit Dritten“ öffnen. Erste Versuche gab es schon, beispielsweise lieferte das Unternehmen mit der Nordkurier Mediengruppe in Mecklenburg bereits Pakete in Stralsund und auf Rügen aus. Hermes hat bereits Sendungen für ca. 40 Touren an den regionalen Postdienst Nordkurier übergeben, der in diesen nun bis zu 5.000 Hermes-Sendungen zustelle.

Eine andere Kooperation laufe zudem in Berlin mit der PIN AG. Hier liefern die PIN-Zusteller quittungslos briefkastenfähige Warensendungen aus und nutzen etwa gemeinsame Mikrodepots. Auch die Zustellung mit Lastenrädern könnte in diesem Zusammenhang Potenzial haben, heißt es.

Lokale Zusteller können Image der letzten Meile aufwerten

Hermes wolle seine Partner umfangreich unterstützen, neben Potenzialanalysen und Personalschulungen sollen auch Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden, die eine Kommunikation zwischen den Zustellern erleichtern. So sei es den Partnern freigestellt, welche IT-Lösung sie nutzen und somit möglich, dass diese auch für andere Auftraggeber weiterhin problemlos tätig sein können – ohne etwa jedes Mal auf andere Technik zurückgreifen zu müssen. 

Marco Schlüter rief dazu auf, „Mut zu Kooperationen zu zeigen“. Dies sei „eine erstaunliche Aussage, war es bisher doch das Unternehmen Hermes, welches sich solchen Kooperationen ausdrücklich verweigert hat“, kommentierte der BdKEP. Der Verband sieht in solchen mittelständischen Netzwerken viel Potenzial für die Zukunft: „Partnerschaften mit lokal etablierten und qualifizierten Zustellunternehmen könnten das Image der letzten Meile aufwerten. Parallel könnte ein Netzwerk regional organisierter Unternehmen auf der ersten und letzten Meile als Alternative zu den konzerngetriebenen entstehen.“

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Geschrieben von Hanna Behn




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