UPS setzt auf alternative Antriebe bei seiner Zustellflotte. Auf die Streetscooter der Deutschen Post DHL Group verzichtet der US-Konzern dabei aber ganz bewusst. Die Größe der Fahrzeuge stimmt für UPS einfach nicht.

UPS Logo
Lukassek/shutterstock.com

Das US-Zustellunternehmen UPS zeigt sich umweltbewusst und rüstet seine Lieferflotte zugunsten alternativer Antriebe Schritt für Schritt um. Dabei verzichtet der Konzern allerdings bewusst auf die Streetscooter der Post-Tochter: „Der elektrische Streetscooter, den die Post in Aachen und Düren produziert, ist für unsere Zwecke zu klein“, so die Erklärung von UPS-Deutschlandchef Frank Sportolari in einem Bericht des Handelsblattes. Beide Unternehmen hätten noch vor einiger Zeit Gespräche geführt, diese sind allerdings im Sand verlaufen. „Wir liefern mit 3,5-Tonnern und 7,5-Tonnern aus“, so Sportolari weiter. Rund 80 Prozent der Zustellungen gehe nach eigenen Angaben an Firmenkunden. Selbst der Streetscooter WORK XL mit einer Zuladung von von 1.150 Kilogramm ist für UPS und dessen Zwecke nicht groß genug.

UPS setzt auf Alternativen

Dennoch hält UPS an einer emissionsarmen letzten Meile fest – bis 2025 sollen rund 40 Prozent der Antriebsenergie aus kohlenstoffarmen oder alternativen Kraftstoffen bezogen werden – und setzt auf Alternativen. Beispielsweise arbeitet der US-Konzern seit 2010 mit dem Unternehmen Elektro-Fahrzeuge Schwaben (EFA-S) zusammen, der die Verbrennungsmotoren der im Einsatz befindlichen 7,5-Tonnen-Dieselfahrzeuge von UPS zu umweltfreundlichen Elektroantrieben umrüstet. Europaweit sind bereits 200 der umgebauten Fahrzeuge unterwegs, hierzulande sind es 88. Nach eigenen Angaben sei UPS mit den Umbauten „sehr zufrieden“. Zusätzlich laufen Test mit einem Hybridfahrzeug in Hannover und Frankfurt.

Lastenräder gegen den Fahrermangel

Neben den 3,5- und 7,5-Tonnern setzt UPS aber schon seit einem Jahrzehnt außerdem auf das Lastenrad bei der Zustellung auf der letzten Meile. Inzwischen setzt der KEP-Dienstleister diese in Zusammenhang mit Mikrodepots an 30 Standorten in ganz Deutschland ein. Konzepte dieser Art sind auch notwendig, denn immer mehr Innenstädte wollen Lkw und große Transporter aussperren. „Die Paketdienste müssen sich darauf einstellen, dass in vielen Metropolen Innenstadtsperrungen verhängt werden“, wie der Hamburger Logistikberater Horst Manner-Romberg betont. „Angesichts der Umweltbelastungen und des drohenden Verkehrsinfarkts in den Citys bleibt vielen Verwaltungen nichts anderes übrig.“

Und noch ein weiterer Vorteil bieten die elektrisch betriebenen Räder: „Bei diesem Konzept können wir Fahrer einstellen, denen ein Lkw-Führerschein fehlt“, erklärt der UPS-Deutschlandchef, wie man beim Konzern den aktuell vorherrschenden Fahrermangel umgeht.

/
Geschrieben von Corinna Flemming