In einem Interview hat GLS-Deutschland-Chef Martin Seidenberg jetzt weitere Preiserhöhungen für Januar 2020 angekündigt. Auch an den Zusatzkosten für die Haustürzustellung wird der KEP-Dienstleister weiter festhalten.

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Die Deutsche Post hat ihre Portopreise bereits zum 01. Juli angehoben, kurz darauf folgte dann auch die Gebührenänderung für Geschäftskunden. Auch Konkurrent DPD hat im Zuge der Veröffentlichung seiner Umsatzzahlen bereits von seinen Plänen für „deutliche Preiserhöhungen“ gesprochen. Nun folgt also auch die GLS. In einem Interview mit eurotransport hat GLS-Deutschland-Chef Martin Seidenberg nicht lange um den heißen Brei herumgeredet. „Um es gleich vorweg zu nehmen, wir planen auch im kommenden Januar die Preise wieder entsprechend anzupassen“, so der Geschäftsführer. Bereits zu Anfang des aktuellen Jahres hat der KEP-Dienstleister seine Preise um durchschnittlich sieben bis acht Prozent erhöht (wir berichteten).

Konzern will in Ausbau der Kapazitäten investieren

Wie der GLS-Chef im weiteren Verlauf des Interviews betont, müsse man in Zukunft intensiv in den Ausbau der Sortier- und Transportkapazitäten investieren, um den steigenden Sendungsmengen Herr zu werden. Darüber hinaus fehlt es dem Unternehmen an Arbeitskräften für die Sortieranlagen und an Zustellern, auch Lkw-Fahrer sind nur schwer zu finden, so Seidenberg weiter.

Weiterhin wird GLS auch an den Saison-Zuschlägen und den Extra-Kosten für die private Haustürzustellung festhalten. „Diese Zuschläge werden wir weiterhin konsequent erheben und wollen erreichen, dass sich die Haustürzustellung an Privatadressen als Premium-Dienstleistung etabliert“, heißt es vom Deutschland-Chef. Mit Blick auf die Debatte um Umweltschutz und Nachhaltigkeit kündigt er an, bereits ab Oktober Pakete klimaneutral versenden zu wollen. Zusätzlich werde GLS mehr E-Fahrzeuge auf der letzten Meile einsetzen und versuchen, das aktuelle Pilotprojekt in Düsseldorf auf weitere große Städte auszurollen. Auch die Kunden werden mit einbezogen: „Unsere Kunden werden wir ab Oktober mit einem zusätzlichen Beitrag von durchschnittlich 3,5 Prozent des Paketpreises an der Finanzierung unserer Klimaschutz-Aktivitäten beteiligen.“

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Geschrieben von Corinna Flemming

Kommentare

#11 Schille 2020-01-24 18:27
Vorgestern war das kleine Paket noch bei 4,00 Euro ............... .... heute bei 4,30 Euro ......... einfach so ohne jegliche Ankündigung. Nachfrage im Shop beim Paket abgeben ..... Sie wissen von nix

Hallo ist das normal ?????? Wenn nicht mal die Angestellen vom Preiserhöhungen was wissen
#10 Manuel Heller 2019-11-15 14:17
Ein Raucher kauft sich im Schnitt täglich eine Schachtel Zigaretten für 6,- €, ein Kaffee to go kostet ca. 2,- €, ein Maß Bier auf dem Oktoberfest kostet im Schnitt 12,- €.
Wir besstellen im Internet: Schuhe, Handys, Schmuck etc um ca. 30 - 40 Prozent gegenüber dem Einzelhandel zu sparen, selbstverständl ich erwarten wir einen kostenlosen Versand / Rückversand.
Ein Paket geht durch fast 10 Hände bevor es an der Haustür ankommt, wir erwarten das GLS etc. diese Pakete sogar bis in den obersten Stock bringt.
Wir wundern uns das unsere Innenstädte immer mehr ausbluten und Discounter sich breit machen, Leistung aber auch Dienstleistunge n zu bezahlen das möchten wir am besten umgehen.
Wenn wir alle bereit wären unser Verhalten zu reflektieren werden wir feststellen, das Paketdienstleis ter nicht das Problem sind sondern wir die Konsumenten.
#9 Logistiker 2019-09-08 19:08
Es gibt viele Gründe, warum
es zu immer grösseren Personalengpäss en (übrigens nicht nur in der Paketbranche) in Deutschland kommt. Ein Grund ist sicher auch die "gute Bezahlung" durch die Versender, die ja gerne Preisanpassunge n abwehren "möchten", weil sie doch bei Amazon nur "kostenlos" liefern und dann auch noch kostenlos die Produkte wieder zurücknehmen müssen..... Ich könnte noch Vieles zu dem Thema äußern aber das ist müßig.....Fakt ist, dass der Online-Wahn die Logistikbranche an die Grenzen bringt und immer noch Menschen hinter diesen Dienstleistunge n stehen, die einen gewissen Respekt für ihre Arbeit verdient haben. Wenn die Menschen sich zukünftig dann auch noch Lebensmittel im Netz bestellen und dann einen Tag hungern müssen, weil das Paket einen Tag länger als geplant unterwegs war, sollte jeder mal den Weg unserer Gesellschaft überdenken.
#8 Logistiker 2019-09-08 19:07
Hier scheint es wieder einmal viele "Branchenfremde " zu geben, also die "anspruchslosen " Privatverbrauch er, die sich über die "unterirdischen Leistungen" der Paketdienstleis ter von ihrem Sofa aus auslassen und dabei schon die 7. Bestellung bei Amazon ausgelöst haben die selbstverständl ich möglichst noch am selben Tag geliefert werden sollten, quasi das "Amazon Beam". Vielleicht wäre es schön, wenn sich die Bequemsten der Bequemen mal selbst als Zusteller auf den Weg machen. Natürlich gibt es gute und weniger gute Mitarbeiter wie in jedem Unternehmen jedoch gibt es ebenso auf der Empfängerebene Menschen, die ihr Tun und Handeln einmal überdenken sollten.
#7 top+top 2019-08-26 13:12
Wenn ein Kunde anruft, wo sein Paket bleibt - ca 3x pro Woche - liegt es zu 100% im Paketshop. Und zu 100% hat der Kunde keiner Kartim Briefkasten gehabt. Trotz zig-facher Beschwerden bei GLS kriegen die das nicht in den Griff. Ständig auch falsche und unnachvollziehb are Buchungen der Fahrer.
#6 Miller 2019-08-26 09:12
GLS möchte etwas für die Umwelt tun und wir als Kunden sollen das bezahlen? Klasse! Das ist ja einfach. GLS sollte endlich mal etwas für seine Fahrer unternehmen und an dem Haus eigenen Service. Was nützt das KlimaProtect, wenn der rumänische Fahrer der unsere Pakete abholt, mit dem VW Bus ankommt der nach Fritten Öl stinkt vor sich hin rostet. Der Fahrer total in Ordnung ist, spricht, aber kein Deutsch sieht aus, als schliefe er in dem Bus etc. Dagegen muss endlich etwas gemacht werden und nicht jammern, dass das Geschäft läuft und man versucht den Kunden zu bestrafen. Im Übrigen sollte eine Geschäftsbezieh ung ein Miteinander sein. Ja die Kosten/Margen müssen dringend in vielen, wenn nicht in allen Bereichen erhöht werden aber bitte mit Augenmaß und da wo es wirklich angebracht ist.
#5 Dirk 2019-08-23 13:17
@michael....
In der Tat ist man dann schon Premium Kunde....

Es muss jedoch der Fairness auch vermerkt werden, dass die deutschen Kunden in den letzten Jahren verwöhnt wurden, was Zustellungen angeht. Billig und bequem muss es sein. Versandkosten werden kaum noch akzeptiert und nach 24h in der Zustellung wird bereits gemeckert. Das ein Paket aber vom Norden in den Süden bis zu 2 Tage länger unterwegs sein kann, wird nicht mehr hingenommen. Um 18 Uhr Bestellung und Zustellung um 9 Uhr am anderen Tag wird erwartet. Das Problem sehe ich daher nicht an der KEP Politik, sondern an den Käufern. Schau ich z.B. nach Skandinavien ist hier eine Haustür Zustellung nur gegen teuren Aufschlag möglich.... (Man muss aber dazu sagen, das die Wegstrecken z.b. in "NOR oder FI " hier deutlich länger sind als in "D").

Das Amazon aber hier eine eigene Flotte aufbaut, die im Übrigen sowas von mies ist, ist schon aus Amazon Sicht als größter Versender ein logischer Schritt.
#4 Susanne 2019-08-23 13:17
Die Rechtfertigung für die Aufschläge kommunziert man mit der Aussage,
es würde genügend (Flächendeckend ) GLS Shops geben.
Dem ist leider ganz und gar nicht so!
Kein Empfänger oder Auftraggeber nimmt weite Wege auf sich,
um ein kleines Paket abzuholen oder zu versenden.
Von flächendeckend kann hier ja wohl nicht die Rede sein.
Der Umkehrschluss wird sein, man wird sich anderen Logistikern zuwenden,
die wirklich leicht zu finden sind.
Leider ist es egal wen man wählt, denn auch diese haben ihre Schwächen.
HERMES zu lange Lieferzeiten, DPD auch zu teuer und DHL/ Post, na ja!
#3 Dirk 2019-08-23 13:07
Mit der letzten Preiserhöhung von GLS ist gleichzeitig auch die Beschwerdequote unserer Kunden massiv in die Höhe gegangen. Pakete sind spurlos verschwunden. Zettel wurden nicht eingesteckt, dass das Paket im Paketshop liegt, Zustellversuche wurden gar nicht erst versucht. Das Hammer Beispiel war ein Kunde, der am Küchenfenster gesessen hatte und den GLS Zusteller sogar noch gesehen hat. Geklingelt, Fehlanzeige, sondern direkt den Zettel in den Briefkasten.
Die Geschäftskunden Betreuung ist dagegen gut gewesen.

Nun aber die Preise nochmals zu erhöhen ist schon an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Nicht wegen der Preiserhöhung an sich, sondern wegen den fadenscheinigen Ausreden zum Grund der Erhöhung.

Wie mein Vorposter schon schreib, beim letzte Mal war es angeblich die Maut. Eine Preiserhöhung von 0,98 €, binnen 12 Monaten ist keine Mautgebühren Anpassung, sondern dreist.

Der einzige Vorteil bei GLS zu DHL ist das 40 KG Paket, andere fallen mir nicht mehr ein. Im direkten Vergleich ist DHL noch am besten, dann gefolgt von GLS. Hermes und DPD gehen überhaupt nicht. UPS, FedEx, TNT etc. liegen keine Erfahrungswerte vor.
#2 Michael 2019-08-23 10:14
"[...]Haustürzu stellung an Privatadressen als Premium-Dienstl eistung etabliert"
Wie sich GLS doch ändert... Aktuell ist man ja Premiumkunde, wenn GLS mal tatsächlich klingelt und abliefert und zwar nicht nur den Abholbeleg im Briefkasten.

Ich gebe meinem Vorredner Recht... Amazon (Logistics) ist auf dem Vormarsch und die anderen werden feststellen, dass das hohe Paketaufkommen gar nicht mal schlecht war, denn immerhin ernährte es doch den Vorstand üppig und die Mitarbeiter unterirdisch, was dann nicht mehr der Fall sein wird.

Anstatt froh über eine gute Auftragslage zu sein, wird gejammert. Muss man halt mal seinen Mitarbeitern bessere Bedingungen schaffen, dann gibts auch keine personellen Engpässe.
Aber vielleicht lässt sich ja der Gesetzgeber erweichen und bastelt für die Logistikbranche auch eine Haushaltszwangs abgabe wie für die GEZ, wenn die Logistiker noch weiter rumheulen.



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