Die USA haben angekündigt, den Weltpostverein verlassen zu wollen, weil sie sich gegenüber China ungerecht behandelt fühlen. Nun sollen zunächst bessere Konditionen ausgehandelt werden.

US-Briefkasten
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Die US-Regierung hat angekündigt, den Weltpostverein, ein 144 Jahre altes internationales Postabkommen der Vereinten Nationen, aufkündigen zu wollen. Donald Trump will mit diesem Schritt im Handelsstreit mit China offenbar Druck machen. Der Schritt richte sich vor allem gegen chinesische Unternehmen, die in die USA exportieren, so Spiegel Online unter Berufung auf einen Bericht der New York Times. Das Abkommen stammt aus dem Jahr 1874 und umfasst insgesamt 192 Staaten.

China als Entwicklungsland?

Der Weltpostverein koste die US-Post 300 Millionen Dollar pro Jahr und benachteilige sowohl Unternehmen als auch Verbraucher aus den USA. Die Kritik der Trump-Regierung entbehrt dabei nicht unbedingt jeglicher Grundlage: Die Regelung wurde im Jahr 1969 angepasst, um arme und Entwicklungsländer zu unterstützen. Damals fiel auch China in diese Kategorie. Im Jahr 2018 kann von China als Entwicklungsland jedoch längst keine Rede mehr sein.

Händler aus China können dadurch auch heute noch vergleichsweise günstig ins Ausland exportieren. Päckchen mit einem Gewicht bis zu zwei Kilogramm lassen sich zu stark reduzierten Versandraten verschicken und US-Mitbewerber preislich damit unterbieten. Spiegel Online zitiert einen Regierungsvertreter mit den Worten: „Dieses System führt zu höheren Versandkosten für amerikanische Exporteure“.

Die USA haben den Weltpostverein mit der Absichtsbekundung aber noch nicht verlassen. In einem einjährigen Prozess wollen Vertreter der Trump-Regierung nun bessere Bedingungen aushandeln, so Spiegel Online.

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Geschrieben von Christoph Pech