PostNL legt ihre Expansion im deutschen Markt auf Eis und trennt sich von ihrem Tochterunternehmen Postcon. Anlass für diese Entscheidung seien die stagnierenden Umsätze.

Transporter von PostNL
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PostNL werde sich zukünftig wieder auf das Kerngeschäft in den Beneluxstaaten fokussieren, wie Konzernchefin Herna Verhagen sich äußerte. Dabei seien die ersten Vorbereitungen für den Verkauf von Postcon bereits angelaufen. Mit mehr als 3500 Angestellten und 1900 weiteren Mitarbeitern in beteiligten Unternehmen, ist der deutsche Tochterkonzern zahlenmäßig der größte Konkurrent der Deutschen Post. Bereits 2015 sei es, wie auch die Wirtschaftswoche berichtete, jedoch zu erheblichen Stellenkürzungen gekommen. Die Standorte von Postcon in Berlin und Hannover sind geschlossen worden. Damaliger Plan des deutschen Tochterkonzerns war es ursprünglich, einerseits seinen Marktanteil von acht auf etwa 13 Prozent zu erhöhen und Preis- und Kostenführer in dem Bereich Geschäftspost zu werden.

Doch wie die Umsatzzahlen zeigen, ist der deutsche Ableger für PostNL nicht mehr tragbar. Demnach habe das niederländische Unternehmen im zweiten Quartal 2018 nur einen Umsatz von 851 Millionen Euro erzielt, was für PostNL ein Minus von etwa einer Million Euro bedeutete. Analog dazu ging die Aktie an der Amsterdamer Börse, wie auch die Frankfurter Allgemeine schrieb, um fast acht Prozent zurück. Neben den stagnierenden Umsatzzahlen, gäbe es auch noch weitere Gründe, die den niederländischen Mutterkonzern dazu bewegt haben, sich von Postcon zu trennen.

PostNL plant eine Neuausrichtung des Unternehmens

Bisher konzentrierte sich PostNL vordergründig auf den Versand von Briefen für Behörden, größere Unternehmen, Banken und Versicherungen. Doch auch Kataloge, Werbung und kleinere Warensendungen gehörten zum Repertoire der niederländischen Firma. Laut PostNL sind dabei im Jahr mehr als eine Milliarde Sendungen verschickt worden. Doch wie der Mutterkonzern nun bekannt gegeben hat, möchte sich PostNL strategisch neu ausrichten. Dabei soll das Geschäft mit Briefen, Paketen, aber auch der E-Commerce Bereich in den Beneluxstaaten ausgebaut werden. Somit kann der Fall eintreten, dass nicht nur Postcon, sondern auch der italienische Tochterkonzern Nexive verkauft werden soll.

Doch PostNL Vorstandschefin Herna Verhagen zeigte Zuversicht, dass die Umstrukturierung nicht das Ende für die Tochterkonzerne bedeuten wird. „Wir haben volles Vertrauen, dass die Manage­ment-Teams in beiden Ländern ihre stra­te­gi­schen Ziele errei­chen, das Geschäft weiter entwi­ckeln und ihre Posi­tion in Italien und Deutsch­land verstär­ken“, so die Konzernleiterin.

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Geschrieben von Theresa Strohbach




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