Die Meldungen aus der Logistik auf einen Blick. Mit Dabei: Amazon Prime Now, eine Studie zum Versand- und Retouren-Management im Online-Handel, ein Lager-Drohnen-Patent, die neusten Quartalszahlen von FedEx und UPS, die mehr als 700 Erdgas-Fahrzeuge in ihre Flotte aufnehmen wollen.

Amazon Prime Now Tüte
© Amazon

Amazon schränkt in Berlin Prime Now Service ein

Amazon brachte im Frühling 2016 seinen Lieferdienst Prime Now nach Berlin. Doch scheinbar ist das Projekt nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Wie der supermarktblog recherchiert hat, hat Amazon den Kreis der möglichen Nutzer nun noch weiter eingeschränkt. Grund dafür dürfte der Ablauf des Mietvertrags für das Prime Now Lager im Ku’damm-Karree am Kurfürstendamm sein. Die Räume wurden Amazon nur für eine temporäre Nutzung überlassen.

Amazon bestätigte gegenüber dem supermarktblog, dass nach „Ablauf des Mietvertrages am Kudamm-Karree [..] Prime Now ab Juni 2018 vom Borsigturm – dem Standort des AmazonFresh-Depots und Amazon Logistics“ aus abgewickelt werde. Durch die Verlagerung der Lieferbasis verschiebt sich entsprechend auch der Radius für die Lieferung in einer Stunde. Demnach steht Amazon Prime Now nur noch Kunden aus Haselhorst, Siemenstadt, Reinickendorf, Borsigwalde und Teilen von Charlottenburg zur Verfügung.

EHI-Studie: Versand- und Retouren-Management im Handel 

Das Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel – EHI Retail Institute – hat Online-Händler dazu befragt, wie sie mit retournierter Ware umgehen. Das Ergebnis: Knapp die Hälfte (51 Prozent) der Befragten konnte 2017 80 oder mehr Prozent der retournierten Artikel als A-Ware wiederverkaufen. 2016 konnten dies nur 38 Prozent der befragten Händler behaupten. Allerdings gaben für 2017 neun Prozent an, dass sie keine oder nur vereinzelte Artikel wiederverkaufen könnten.

Dazu kommt, dass fast ein Drittel der Händler die Kunden in bestimmten Fällen darum bittet, „die Artikel trotz Retouren-Anmeldung und -gutschrift nicht zurückzusenden.“ Der Grund dafür liegt in den Kosten, die eine Retour verursacht. Der größte Kostentreiber im Retouren-Geschäft ist die Qualitätskontrolle. Auf Platz zwei und drei folgen die Identifikation der Artikel, Porto und Transportkosten.

Größte Kostentreiber im Retourengeschäft
© EHI

Amazon patentiert Lagerhaus-Drohne

Noch mal Amazon: Der Online-Gigant hat bereits vor drei Jahren ein Patent für eine Lagerhaus-Drohne eingereicht. Dabei handelt es sich nach Angaben von futurezone um eine Drohne, die die Pakete automatisch sortieren und packen kann. Laut gizmodo besteht die „Collaborative Unmanned Aerial Vehicle For Inventory System“ aus einem „schwimmfähigen Airbag“, mehreren Propellern (die den Auftrieb und direktionale Bewegungen ermöglichen sollen) sowie einem „retention feature“, worunter man einen großen Greifarm verstehen kann.  

Die sich langsam bewegende Drohne soll dabei Amazon-Mitarbeiter im Lager entlasten, da diese sich wohl „regelmäßig diverse Verletzungen bei ihren Tätigkeiten, Waren so schnell wie möglich aus den Regalen zu holen“, zuziehen. Zudem soll die Drohne laut Patentanmeldung ein räumliches Problem lösen: Die Produkte werden nämlich zunehmend „zwischen Erdgeschoss und Zwischengeschoss innerhalb einer großen Struktur aufgeteilt“. Die Verlagerung von Lagerbeständen in oder aus dicht gepackten Lagerbereichen kann mit „vorhandenen bodengestützten Einheiten ineffizient sein“, heißt es weiter in der Patentanmeldung. Laut gizmodo ist allerdings nicht bekannt, ob die Drohne bereits zum Einsatz kommt.

Amazon Drohne Patent
Quelle: gizmodo.com

Quartalsergebnis: FedEx profitiert von Online-Handel und Steuerreform

Der US-Paketdienst FedEx blickt auf ein gutes viertes Quartal zurück. Wie der Konzern jetzt bekannt gegeben hat, konnte dank höherer Frachtraten mehr verdient werden als im Vorjahreszeitraum. Nach Angaben von n-tv stieg der Gewinn von 1,02 Milliarden US-Dollar auf 1,13 Milliarden. Umsatztreiber war das Express-Geschäft. Hier stieg der Umsatz um zehn Prozent auf 17,3 Milliarden US-Dollar. Das wirkt sich auch auf die Börse aus. Wie der Fokus unter Berufung auf eine dpa Meldung schreibt, legte das Ergebnis je Aktie im Schlussquartal des Ende Mai abgelaufenen Geschäftsjahres um 41 Prozent auf 5,19 US-Dollar zu. Wie FedEx bekannt gab, hat sich neben der US-Steuerreform auch ein Steuervorteil im Zuge der laufenden Integration von FedEx Express und TNT Express positiv ausgewirkt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/18 stieg der Umsatz um fast neun Prozent auf 65,5 Milliarden US-Dollar. Auch für das neue Geschäftsjahr peilt FedEx ein Wachstum in dieser Größenordnung an.

Erdgas-Antrieb: UPS nimmt 700 CNG-Fahrzeuge in die Flotte auf

UPS hat bekannt gegeben, das man nach ausgiebigen Praxistests in den USA in den Ausbau der Erdgasflotte investieren wolle. 25 der CNG-Fahrzeuge sollen dabei auch in Deutschland zum Einsatz kommen. Insgesamt will UPS mehr als 700 neue Erdgasfahrzeuge, 400 Sattelzugmaschinen und 330 Terminal-Trucks, in Betrieb nehmen. Die Kosten für das Projekt sollen sich auf 130 Millionen US-Dollar belaufen, schreibt logistra. Das Engagement im Bereich alternativer Treibstoffe und fortschrittlicher Technologien kostete den Konzern nach eigenen Angaben in den letzten zehn Jahren mehr als einer Milliarde US-Dollar. Carlton Rose, UPS President, Global Fleet Maintenance and Engineering, zeigt sich zuversichtlich: „Wir sind fest davon überzeugt, dass weitere Investitionen in unsere Erdgasflotte ein Schlüsselelement sind, um unsere langfristigen Ziele bei der Reduzierung unserer CO2-Emissionen zu erreichen.“ 

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Geschrieben von Julia Ptock




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