Unterstützung bei der Versandlogistik wird für Händler wegen zunehmender Online-Bestellungen stetig wichtiger – wovon auch junge Logistikdienstleister profitieren.

Laptop und Pakete
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Gleich zwei Berliner Start-Ups, die Versand- bzw. Fulfillment-Services für Online-Händler bieten, konnten aktuell von Investitionen in Millionenhöhe profitieren: Die Delivery-Plattform Seven Senders, gegründet 2015, sicherte sich in einer neuen Finanzierungsrunde satte 32 Millionen Euro, wie sie nun offiziell bekannt gab. Zuvor hatte das Handelsblatt über das Investment berichtet. 

Auch die Firma Hive, die 2020 gestartet ist und vor allem kleineren Marken und Online-Shops beim Versand hilft, sicherte sich aktuell 6,6 Millionen Euro frisches Kapital. 

Seven Senders profitierte stark vom Wachstum im Online-Handel

Seven Senders ist vor allem auf die europaweite, grenzüberschreitende Versandabwicklung spezialisiert und ermöglicht Händlern über eine standardisierte Schnittstelle den Zugriff auf ein Netzwerk aus etwa 100 lokalen Premium-Paketzustellern. Das StartUp arbeitet mit bekannten Händlern wie ASOS, Shop Apotheke, Lillydoo, Mister Spex, Juniqe, Flaconi, Westwing, Best Secret, foodspring, Limango und Thomann zusammen. 

Vom zunehmenden Online-Geschäft seiner Kunden während der Coronakrise konnte das Unternehmen zuletzt enorm profitieren – seit März 2020 haben die Berliner ihren Umsatz verdoppelt und erzielten 100 Millionen Euro Jahresumsatz. Das frische Kapitel, das von den bestehenden Investoren Digital+ Partners und Btov stammt, will das Unternehmen nun in den weiteren technischen Ausbau sowie die Fortführung der Internationalisierungsstrategie stecken. „Die positive Marktentwicklung werden wir weiter nutzen und unsere Services ausbauen, auch mit Blick auf Händler außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums. Auf diese Entwicklung legen wir den maximalen Fokus“, kündigte der Gründer und Co-CEO von Seven Senders, Johannes Plehn, aktuell in der offiziellen Unternehmensmitteilung an. Konkret solle mit zentralen Service-Hubs das Europageschäft chinesischer und US-amerikanischer Online-Händler unterstützt werden.  

Hive spezialisiert sich auf D2C-Marken

Der Fulfillment-Dienstleister Hive will vor allem kleineren Shops und Marken, die direkt an ihre Kunden verkaufen, eine Alternative zu Amazons Fulfillment-Angebot und damit Möglichkeiten für direkten Kundenkontakt oder Sonderlösungen im Bereich Verpackungen bieten, wie Gründerszene über die junge Berliner Firma schreibt. Dafür wollen sie auch eine passende Verwaltungssoftware bereitstellen, die zum Beispiel darüber informiert, wann Ware nachproduziert werden muss.

Die frischen 6,6 Millionen Euro Kapital stammen von den Neuinvestoren Earlybird und Amplifier sowie von den Bestandsinvestoren Picus Capital und den Gründern von Flixbus und Forto. Neben dem Nagellack-StartUp Happy Glam, Hives ersten Kunden, betreut der Versanddienstleister aktuell 15 weitere Firmen – bis Jahresende sollen es insgesamt 150 Marken werden. Auch sei ein Programm für die Warenvorfinanzierung und der Bau eines dritten Lagers, diesmal außerhalb von Berlin im europäischen Ausland, in Planung.

Geschrieben von Hanna Behn