Die Hermes-Tochter Liefery wird eingestellt. Der Paketdienst begründete dies mit „strategischen Erwägungen“.

Liefery Zusteller
© Liefery

Hermes beendet den Betrieb vom Tochterunternehmen Liefery. Der Zustelldienst wurde vor sechs Jahren gegründet, 2017 hat Hermes dann die Mehrheit am StartUp übernommen. Wie jetzt in einer Mitteilung bekanntgegeben wurde, wird der Marktaustritt der Berliner am 28. Februar 2021 erfolgen. Man hat sich aus strategischen Erwägungen dafür entschieden, wie Hermes Germany bestätigt.

„Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der sich zunehmend angleichenden Produktportfolios haben wir uns dazu entschlossen, künftig fokussiert aus der Hermes Germany heraus am weiteren Marktwachstum zu partizipieren. Ziel ist es, unsere große 2C-Expertise in Zukunft noch gezielter und enger an unseren Kernprozessen entlang zu erweitern“, erläutert Dennis Kollmann, Chief Sales Officer Hermes Germany.

Fokus auf Next-Day-Delivery

Liefery hatte sich vor allem auf taggleiche Zustellungen konzentriert und dabei mit namhaften Partnern wie Rewe, Hellofresh und Zalando gearbeitet. Allerdings blieb nach Angaben von Hermes „die Entwicklung der taggleichen Lieferung vom Nischenprodukt zu einem skalierbaren Geschäft“ bislang hinter den Erwartungen zurück. Außerdem sehen Kunden die Geschwindigkeit von Zustellungen nicht mehr als entscheidenden Faktor an, vielmehr sei eine transparente und verlässliche Kommunikation im Laufe des Zustellprozesses wichtig.

Mit dem Ende von Liefery wird Hermes nun weder die Same-Day-Leistungen noch die Lieferung von Frischeprodukten weiter fokussieren. Stattdessen setzt man den Schwerpunkt auf das Next-Day-Delivery-Geschäft.

Liefery beschäftigt aktuell noch rund 170 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten. Für diese werden aktuell Anschlussbeschäftigungen innerhalb der Otto Group gesucht. Die beiden CEOs und Gründer, Nils Fischer und Jan Onnenberg, werden zum Ende von Liefery im Februar auch ihre Tätigkeit bei der Hermes Gruppe beenden.

/
Geschrieben von Corinna Flemming