Amazon-Mitarbeiter, die kündigen und stattdessen ein eigenes Paketzustellunternehmen gründen, will der US-Konzern jetzt kräftig unter die Arme greifen. Lagerarbeiter könnte dies vor einer drohenden Arbeitslosigkeit bewahren.

Amazon Zusteller
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Die letzte Meile soll bei Amazon immer mehr zum Eigengewächs werden, dafür hat der Online-Riese in den letzten Jahren einige Investitionen getätigt. Nun tritt der US-Konzern an seine eigenen Mitarbeiter heran und macht ihnen ein Angebot: Sollten sie ihren aktuellen Job kündigen und stattdessen StartUps zur Paketauslieferung gründen, unterstützt Amazon sie mit bis zu 10.000 US-Dollar und drei Monatsgehältern. 

Außerdem können Interessenten von den Vorzügen des im vergangenen Jahr gegründeten Delivery Service Partner Programms profitieren. Dazu gehören unter anderem Amazons Zustelltechnik, Jobtrainings, die Fahrzeuganmietung und die dazugehörigen Versicherungen, wie Techcrunch schreibt.

Selbstständig statt Arbeitslos?

Dass Amazon mit solchen Mitteln nun versucht, Paketboten zu ködern, könnte mit einer Ankündigung vor wenigen Wochen zusammenhängen. Damals gab der Online-Händler bekannt, die Lieferung innerhalb von 24 Stunden für Prime-Kunden künftig zum Standard machen zu wollen. Um das zu realisieren, benötigt Amazon natürlich eine große Anzahl an Arbeitskräften, speziell Zusteller.

Die Gründung eines eigenen Unternehmens mit der Unterstützung des Online-Händlers könnte einige Lagerarbeiter sogar vor der Arbeitslosigkeit schützen. Wie sich interne Quellen gegenüber Reuters geäußert haben sollen, wird in den Amazon-Zentren in den USA künftig verstärkt auf Roboter gesetzt. Die Maschine CartonWrap der italienischen Firma CMC Srl kann pro Stunde 600 bis 700 Pakete mit bestellten Waren befüllen. Das entspricht einer Quote, die vier bis fünf Mal über der eines menschlichen Mitarbeiters liegt. Durch die Anwendung dieser Roboter könnten in den US in den kommenden Jahren zahlreiche Jobs wegfallen.

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Geschrieben von Corinna Flemming