Mit seiner Augmented-Reality-Lösung will das StartUp Insider Navigation die zentimetergenaue Navigation durch die Fabrikhalle ermöglichen – ohne zusätzliche Hardware.

Tablet mit AR in Lagerhalle
© Insider Navigation

Augmented Reality nimmt seit einiger Zeit Fahrt auf, vor allem im Industriebereich. Eines der Unternehmen, die sich auf den vergleichsweise frischen Branchen-Zweig spezialisieren, ist Insider Navigation aus Wien. Das StartUp hat eine Augmented-Reality-Anwendung entwickelt, die die Orientierung in Fabrik- und Lagergebäuden optimieren soll. „Wir verschmelzen die physische Welt mit Daten“, sagt Gründer und Geschäftsführer Clemens Kirner bei NGIN-Mobility.

Noch mit Markern, bald komplett frei

Das Besondere an der Lösung von Insider Navigation ist die Tatsache, dass man komplett ohne zusätzliche Hardware auskommt. Das senke nicht nur massiv die Kosten, da man keine Beacons oder Ähnliches installieren muss. Zur Orientierung nutzt die Software auf den Fußboden geklebte Marker, die vom Programm erkannt werden und den Standort zentimetergenau ausrechnen. In Zukunft soll das ohne Marker funktionieren, dann soll sich die Software an der Struktur des Gebäudes orientieren. Dafür, so Kirner, müssen aber die Algorithmen noch weiter verbessert werden.

Vor allem Arbeiter in Hochregallagern könnten enorm von der AR-Anwendung profitieren. „Sie verwenden heute noch häufig Papiermappen und finden mit unserer Software das gesuchte Produkt schneller“, so Kirner. Auf einem Tablet werden dem Mitarbeiter alle notwendigen Informationen angezeigt, vom Standort des Produktes bis zum Warenbestand im Lager. In Zukunft kann sich Kirner auch die Verbindung mit Flugdrohnen oder Logistik-Robotern vorstellen. Der Fokus liegt für Kirner in jedem Fall erst mal auf der Industrie, „weil sich dort der Return of Investment in der Zahl der eingesparten Minuten am besten abbilden lässt.“

Vom österreichischen Staat hat Insider Navigation eine Finanzierung in Höhe von 1,5 Millionen Euro erhalten. Demnächst stehe eine Investitionsrunde mit einem großen deutschen Industriekonzern an, bei der es um einen Betrag im siebenstelligen Bereich gehe. Nachdem die Technologie und das Entwicklungs-Kit einsatzfähig sind, soll nun das internationale Vertriebsnetz ausgebaut werden.

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Geschrieben von Christoph Pech