Weil ein DHL-Paket verloren gegangen ist, muss der Logistiker nun Schadensersatz für den Paketinhalt zahlen.

Zusteller und Paketauto
Ground Picture / Shutterstock.com

Gehen Pakete auf dem Versandweg verloren, haben Kunden es meist schwer, Schadensersatz für diese zu bekommen. In vielen Fällen sitzen die KEP-Dienstleister solche Fälle gerne aus und wendet eine Verzögerungstaktik an, den Betroffenen fehlt dann oft die Geduld, den Fall bis zum Ende durchzuziehen. Dass sich Hartnäckigkeit allerdings lohnen kann, beweist aktuell erneut ein Fall.

Ein DHL-Kunde hat ein versichertes Paket verschickt, welches allerdings auf dem Versandweg verloren gegangen ist. Was genau mit dem Sendungsinhalt des Päckchens passiert ist, ob dieser beispielsweise gestohlen wurde, ist unklar. Ein Schadensersatz wurden dem Kunden allerdings von der Deutschen Post DHL verweigert, der Bonner Logistiker bestritt nach Angaben der Rechtsanwaltskanzlei Bürgler den Sendungsinhalt und dessen Wert. Davon ließ sich der Kunde allerdings nicht abschrecken und reichte Klage gegen den Paketdienst ein.

Post muss Wertersatz zahlen

Der Nachweis des Paketinhaltes gestaltete sich schwierig, da der Absender davon verständlicherweise weder Fotos- noch Videoaufzeichnungen gemacht hat. Wie die Kanzlei jetzt mitteilte, konnte durch „stringenten und schlüssigen Klagevortrag“ der Nachweis allerdings erbracht und das Gericht vom Inhalt des verschwundenen Pakets überzeugt werden. Das Gericht ließ die Klage gegen die Deutsche Post DHL Group zu. Diese muss nun Schadensersatz für den gesamten Sendungsinhalts zahlen, sowie die Anwaltskosten des Klägers und die Kosten des Gerichtsverfahrens tragen.

/
Geschrieben von Corinna Flemming

Kommentare

#7 Udo Auchter 2023-04-29 09:01
wir sollten nicht nur auf DHL, bzw. die Deutschen Post, "los gehen". Die Anderen sind auch nicht besser. Wir haben einen Ordner voller Schäden bei DPD, von denen nicht einer reguliert worden ist. Zuerst werden nicht alle Unterlagen angefordert, dann müssen Erklärungen etc. auf Vordrucken der DPD ausgeführt werden, die DPD nicht zur Verfügung stellt. Die Nicht-versicher ungserklärung z.B. haben wir in den letzten Monaten zigmal angefordert, aber nie erhalten. Sind alle Vordrucke und Unterlagen zusammen, bestreitet DPD den Eingang, selbst bei Versand per Einschreiben findet sich anschliessend nichts mehr. Schäden/Verlust e werden mit System nicht bearbeitet. Selbst in Fällen, in denen DPD selbst zugibt, dass die Lieferung bei DPD verschwunden ist, wird vom Empfänger eine eidelsstattlich e Erklärung verlangt, die Ware nicht erhalten zu haben !
#6 Peter 2023-04-24 13:22
Fazit für mich: das Einpacken wertvollerer Sendungen werde ich jetzt per Video dokumentieren.. . zum Glück gibt es dafür Handys.
#5 Thaoms Kowalski 2023-04-24 11:18
Es ist in der tat schwer Schadensersatz zu bekommen. Aber sofern man Die Bestellung eines Kunden nachweisen kann und der die Verlustmeldung bestätigt, sollte es in der Regel klappen. Wir arbeiten mit dem Multi-Versender pakajo zusammen und dort klappt es gut mit Verlustmeldunge n. Allerdings kommen die meisten Pakete an, weil die viel Mit Postdiensten versenden.
#4 Caric 2023-04-24 08:33
Ich kann meinem Vorredner nur recht geben!

Ich versende seit 10 Jahren Pakete aus meinem Online-Shop und komme langsam ernsthaft an meine Grenze des Verständnisse. DHL schaffte es Bleche und Metall komplett zu zerstören innerhalb eines Pakets. Wie soll man denn den Inhalt vor solchen Kräften schützen?

Ich selber habe aktuell solch einen Fall und DHL erklärt mir das es falsch verpackt war ! 10 Jahre packe ich mit meinen eigenen Händen Pakete und noch kein einziger Kunde hat sich beschwert, eher im Gegenteil, denn es gab sogar einen Kunden, der mir anstelle von 5 Sternen nur 3 gegeben hat. Weil ich es seiner Ansicht nach zu gut verpackt hätte und es hätte umweltschonende r sein sollen. Nun aktuell geht es erneut um knapp 200 Euro der Kaputt ist und der Kunde sein Geld schon zurück hat. Inzwischen darf ich mich streiten und vermutlich erneut ohne Chance zu gewinnen. Würde gerne ein Bild hier hineinsetzen, um das Paket am Tag der Zustellung zu zeigen. Dann würde doch jeder Idiot sehen, wer schuld daran ist. Danke an die Redaktion für den Bericht. Super und gerne mehr davon.
#3 Thomas Ullrich 2023-04-23 14:20
NUn ja, in meinem Fall ist auch ein Paket vom Händler an mich verschwunden, die Paketstion hat zwar die Warensendung mir als abgeholt quittiert, aber erhalten habe ich die Sendung nicht. Eine andere Sendung wird als offen dargestellt, befand sich aber mit einer anderen Warensendung mit im gleichen Ausgabefach.
Als ehrlicher Kunde beläßt man es so und macht keinen Rabat's beim Händler, denn sie/er können nicht für die Falschadressier ung der DHL an den Kunden.

Ja das Thema verbeulte Pakete - mm, oft schwierig, manch ein Paket ist echt lappig eingepackt mit Massenversandki stchen, die schon beim kleinsten Stößchen kaputt gehen. Aber auch gut verpackte Sendungen kommen hin und wieder demoliert an, als Kunde nicht nachvollziehbar , in den seltensten Fällen ist ein DHL-Vermerk dran zum Grund der Demolierung. DHL stellt Paket zu, nach Entnahme sind sie es los das Problem, asugelöste Nachforschungen - warum die Sendung so maltrtiert ankam, verlaufen im "Sande" .
Es kam aber auch schon vor, das DHL die Warensendung bis zu einem Verteilerpunkt brachte und ich als Kunde dann NAchricht bekam, das Warensendung an Absender zurück geschickt wurde, weil nicht (mehr) zustellnar an den Kunden war, wahrscheinlich so "zerfetzt, das der Kunde die Annahme sowieso verweigert hatte. Der Zusteller im "letzten Glied" kriegt den Kundenärger ab ...
#2 B.O. 2023-04-20 12:38
Ich dachte, Pakete sind bis 500 Euro versichert. Darum zahlt man ja einen Aufpreis im Vergleich zum Päckchen. Es ist mir neu, dass man zur Erstattung bei Verlust extra vor Gericht ziehen muss, Sachen gibt's ?!
#1 Stefan 2023-04-20 08:20
Ich finde es eine Unverschämtheit mit welcher Dreistigkeit Versanddienstle ister mit Betrug und Lügen versuchen sich aus ihrer Verantwortung zu stehlen. Da werden Pakete mit einem Gabelstapler durchbohrt oder es werden 4mm Docke Stahlblechprodu kte vollkommen demoliert und es wird einem gesagt man hätte es besser verpacken sollen. Wie? In einem Safe? [Satz entfernt, bitte auf unsere Netiquette achten] Es wird dann noch dreist behauptet man hätte Kontaktlos zugestellt und den Kunden per Haussprechanlag e gesprochen und informiert. Wir sind ebenfalls kurz davor einen Fachanwalt einzuschalten und uns eine Strategie zur Rückforderung zu erarbeiten. Es werden dann Dokumente wie Einkaufsrechnun gen etc. verlangt, die wir dann von einer befreundeten Firma ausstellen lassen um wenigstens das Geld zu bekommen, dass uns zusteht. Natürlich haben wir diese Waren auch dort gekauft nachdem wir sie dorthin verkauften.



Kommentar schreiben

Sicherheitscode
Captcha aktualisieren