Thüringens Innenminister Georg Maier fordert nach einem Unfall mit sieben Toten jetzt ein striktes Alkoholverbot für Autofahrer.

Sieben Menschen haben am vergangenen Wochenende bei einem verheerenden Verkehrsunfall in Bad Langensalza in Thüringen ihr Leben verloren. Es gibt Hinweise darauf, dass der Unfallverursacher möglicherweise betrunken gewesen sein soll. Der Vorfall hat nun erneut die Debatte über strengere Regeln für das Fahren unter Alkoholeinfluss ins Rollen gebracht. So fordert Thüringens Innenminister Georg Maier ein striktes Alkoholverbot für Autofahrer. „Alkohol ist immer wieder die Ursache für besonders schwere Unfälle. Ich spreche mich deshalb für eine Absenkung der Promillegrenze auf 0,0 aus“, wird er bei der Thüringer Allgemeinen zitiert.
Rückenwind dafür bekommt er auch von anderen Politikern. FDP-Bundestagsabgeordneter Gerald Ullrich beispielsweise verwies auf die Gesetze in der ehemaligen DDR. „Die 0,0-Promille-Grenze, die wir im Osten bis 1992 hatten, fand ich richtig und hätte aus meiner Sicht beibehalten werden können.“ Aktuell liegt die Promillegrenze für Pkw-Fahrer im Straßenverkehr laut StVG bei 0,5.
Unfallverursacher hatte seit Jahren keinen Führerschein
Am Samstagabend soll ein 45-jähriger Mann den Unfall verursacht haben. Er befand sich zusammen mit zwei anderen Männern im Wagen, alle drei sollen nach bisher unbestätigten Angaben betrunken gewesen sein, schreibt der Spiegel. Außerdem besitze der Verursacher seit 2007 keine Fahrerlaubnis mehr, wie die Polizei mitteilte. In einer Kurve geriet der Wagen in den Gegenverkehr und kollidierte mit zwei Autos, die Feuer fingen. Fünf junge Menschen im Alter von 19 Jahren sowie ein 60 Jahre alter Fahrer verbrannten in ihren Fahrzeugen. In dem unfallverursachenden Auto starb außerdem ein 44-Jähriger.
Warum der angebliche Unfallverursacher seit 16 Jahren keine Fahrerlaubnis mehr besaß, dazu konnte die Polizei bislang noch keine Angaben machen. Auch steht noch das Ergebnis der Laboruntersuchung zu seinem möglichen Alkoholkonsum aus. Der Fahrer liegt immer noch schwer verletzt im Krankenhaus. Wie die Thüringer Allgemeine weiter berichtet, geht die Staatsanwaltschaft Mühlhausen vom Verdacht auf ein siebenfaches Tötungsdelikt aus. Der Tatbestand reicht von fahrlässiger Tötung bis hin zu Mord und könnte eine Haftstrafe nach sich ziehen.
Kommentare
0,0 klingt dennoch vernünftig, wird aber keine Mehrheit finden. Und dann kann sich ja jeder mal selbst fragen, ob er nicht doch irgendwann mal früh mit Restalkohol von 0,01 gefahren sein könnte ;)