Die Polizeibehörden in Hessen und Baden-Württemberg sind diebischen Paketboten auf die Schliche gekommen. 

Dieb nimmt Paket
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Wenn Pakete abhandenkommen, kann dies unterschiedliche Ursachen haben. Doch hin und wieder sind auch Langfinger im Spiel. In zwei Fällen konnte nun kriminellen Zustellern das Handwerk gelegt werden. 

Verloren oder nicht zugestellt: Zusteller hortet Kfz-Ersatzteile im Wert von 4.000 Euro 

Im hessischen Kronberg im Taunus bei Frankfurt spielte der zuständigen Polizei beim Ergreifen eines mutmaßlichen Paketdiebes ein „glücklicher Zufall“ in die Hände, wie die Frankfurter Neue Presse schreibt. Demnach hatte ein Passant am vergangenen Samstagvormittag Pakete in einem Gebüsch entdeckt und die Polizei informiert. Diese enthielten vier noch vollkommen neue Reifen der Marke Mercedes-Benz. 

Die Polizeibehörde ermittelte sogleich den Eigentümer und den zuständigen Paketdienst. Letzterer teilte mit, dass man die Sendungen am Morgen erfolgreich ausgeliefert habe. Dem war aber offenbar nicht so – und die Polizei ging somit von Unterschlagung aus und legte sich bei dem besagten Gebüsch auf die Lauer, wo der Dieb im Anschluss auch eintraf und überwältigt werden konnte. In dessen Lieferfahrzeug habe man dann weitere Sendungen mit Kfz-Ersatzteilen im Wert von ca. 4.000 Euro zutage gefördert, die angeblich beim Versandunternehmen als verloren oder nicht zustellbar gemeldet worden waren. Diese Pakete galten bereits seit Tagen als vermisst, heißt es. Sie könnten bei der Polizeistation Königsberg abgeholt werden. 

Paketabholung: Schmuck eingesteckt statt versendet

Ein weiter Diebesakt ereignete sich nicht bei der Paketzustellung, sondern einer Abholung im baden-württembergischen Pforzheim. Hier soll der Tatverdächtige bereits seit Anfang Oktober dieses Jahres regelmäßig bei einer Pforzheimer Schmuckfirma Sendungen abgeholt, allerdings aber offenbar nicht zur Verarbeitung an seine Paketfirma weitergegeben haben. Stattdessen habe er die Sendungen mit Schmuck entwendet, wie die Kriminalpolizei ermittelte. Der Schaden belaufe sich in diesem Fall auf einen sechsstelligen Betrag, heißt es in der Pressemeldung der Behörden.

Der 47-Jährige steht unter dringendem Tatverdacht und befindet sich seit seiner Festnahme am Mittwoch in Untersuchungshaft. 

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Geschrieben von Hanna Behn