An deutsche Empfänger adressierte Pakete, die per DHL aus der Türkei versendet werden, wurden aktuell offenbar häufiger wieder zurückgeschickt. 

Flagge der Türkei
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Sendungen aus der Türkei erreichen derzeit offenbar nicht ihr Ziel in Deutschland. Nachdem die Pakete teilweise einen Monat unterwegs sind, treffen sie wieder beim Absender ein. Dies soll nach Angaben des Portals Paketda seit etwa Anfang Mai gehäuft der Fall sein. 

Dem Bericht zufolge würden die Sendungen nach Aufgabe in der Türkei von Istanbul innerhalb von ein bis zwei Wochen im Internationalen Postzentrum (IPZ) der Deutsche Post DHL Group in Frankfurt am Main ankommen, anschließend im nahegelegenen DHL-Standort in Saulheim bearbeitet und schließlich einige Tage später ans Paketzentrum in Feucht bei Nürnberg transportiert werden. Dies sei der letzte Hinweis in der deutschen Sendungsverfolgung. Vermerkt werde dabei, dass sie ins Zielland transportiert wird und / oder sie erhält den Hinweis „Export-Paketzentrum“. In  der türkischen Sendungsverfolgung sei dann aber ersichtlich, dass die Pakete etwa 14 Tage nach dem Export aus Deutschland erneut in der Türkei landen.

Fehlerhafte Zollinhaltserklärungen sind möglicher Rücksendegrund

Warum die Pakete wieder an ihren Absender gehen, müsste per Aufkleber auf dem Paket vermerkt sein. Bereits im März gab es ähnliche Meldungen zu vielen Rücksendungen von Paketen aus Russland. Wie damals könnten auch in diesem Fall Probleme bei der Zollabwicklung Ursache für die vermehrte Anzahl an Rücksendungen sein. Daher vermutet Paketda, dass eine fehlende oder unvollständig ausgefüllte Zollinhaltserklärung die Ursache sein könnte. Auch, wenn die geforderten Informationen auf der Erklärung nicht auf englisch, deutsch oder französisch eingetragen werden, könne dies zu Problemen führen. 

Darüber hinaus hat es auch negative Auswirkungen auf die Zustellung, wenn das Paket aus dem Ausland an eine DHL-Packstation adressiert ist. Ebenfalls ein möglicher Grund ist die Nichteinhaltung des Importverbots für bestimmte Artikel, wozu zum Beispiel Technik oder Spielzeug ohne CE-Kennzeichnung oder deutsche Anleitung zählen. Wer an deutsche Kunden zielgerichtet verkaufen möchte, muss auch in deutscher Sprache über alles Wesentliche informieren, besagt die hiesige Rechtsprechung, wie etwa OnlinehändlerNews berichtet. Auch bestimmte Waren dürfen grundsätzlich nicht nach Deutschland importiert werden, eine Übersicht hierzu findet sich beim Zoll

Update: DHL bestätigt Probleme mit Zollanmeldungen

Auf Nachfrage des Logistik Watchblogs hat DHL die Vorkommnisse bestätigt. Derzeit kämen tatsächlich vermehrt Sendungen aus der Türkei mit nicht für die Zollanmeldung nutzbaren Zollinhaltserklärungen (CN23-Formularen) an. Da die Sendungen nicht beim Zoll angemeldet werden können und somit nicht eingeführt werden dürfen, bleibe DHL in diesen Fällen nur die Retournierung, so ein Sprecher. „Wir empfehlen den Empfängern, die Versender (so bekannt) dringend zu bitten, die CN23 Zollinhaltserklärungen korrekt, vollständig und in einer – hierzulande für die Zwecke der Zollanmeldung akzeptierten – Sprache (Deutsch, Englisch oder Französisch) auszufüllen.“

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Geschrieben von Hanna Behn




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