Im Fall des Versands von Paketbomben, mit denen vor etwa drei Jahren DHL erpresst wurde, gibt es neue Entwicklungen: Der mutmaßliche Täter stellte sich jetzt den Behörden.

Polizeistation Schild
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Ende 2017 bis Anfang 2018 sind im Raum Berlin mehrere Paketbomben aufgetaucht, im Zuge dessen wurde auch Paketzusteller DHL erpresst. Jetzt soll sich der Schuldige bekannt haben. Nach Informationen der Staatsanwaltschaft Potsdam, auf die u. a. der Spiegel verweist, hätte sich ein Mann selbst beschuldigt, die Bomben gebaut und versandt zu haben. 

Die gefährlichen, explosiven Sendungen waren u. a. bei einem Online-Händler, in einem Postzentrum in Frankfurt (Oder) sowie in Banken, der Handwerkskammer Berlin und bei einer Apotheke in Potsdam eingegangen. Im Paket an die Apotheke war dann auch ein Erpresserschreiben an DHL gefunden worden, mit dem die Zahlung von rund 12 Millionen Euro in Bitcoin eingefordert wurde.

Angaben des Täters werden noch überprüft

Die zuständigen Ermittler suchten daraufhin mehrere Jahre lang nach dem Verantwortlichen, der auch als „Omar“ oder „One Man Army Rebel“ bezeichnet wird. So wurde zwischenzeitlich etwa mit einer Netzwerkadresse öffentlich gefahndet. Nachdem die Ermittlungen gegen Ende 2019 nicht weiter führten, wurde die zuständige Sonderkommission eingestellt. Die Suche lief aber weiter – Ende Oktober vergangenen Jahres tauchte ein Bild des vermeintlichen Täters auf, mit dem die Behörden nun seit Ende April erneut öffentlich nach ihm fahndeten

Doch ob der Mann, der sich am Mittwoch bei der Staatsanwalt meldete und stellte, tatsächlich der Schuldige oder etwa die Person auf dem Fahndungsfoto sei, ist bisher nicht bekannt. Aufgrund der laufenden Ermittlungen wurde lediglich mitgeteilt, dass man seine Angaben derzeit überprüfe – um festzustellen, ob er Täter oder aber ein Trittbrettfahrer sei. 

Update: Staatsanwaltschaft Potsdam meldet Ermittlungserfolg

Am Donnerstagnachmittag verkündeten die Behörden den Erfolg der Ermittlungen: Der Tatverdacht gegen den Mann, der sich der Polizei stellte, konnte bestätigt werden, wie der RBB meldet. Es handelt sich um einen 35-jährigen Brandenburger, der während der Vernehmung zehn Erpressungen gestand. Bereits am Mittwoch hatte man die Wohnung des Verdächtigen durchsucht und Beweismittel sowie Unterlagen sichergestellt. Dazu zählten neben dem Computer und dem Handy auch eine Schreckschusswaffe samt Munition sowie eine rote Mund-Nasen-Bedeckung, wie sie der mutmaßliche Täter etwa auch auf dem genannten Fahndungsfoto trug. 

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Geschrieben von Hanna Behn