Im Dezember letzten Jahres ist die Anzahl der Beschäftigten in Kurzarbeit in der Verkehrs- und Logistikbranche angestiegen. 

Bundesagentur für Arbeit
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In Deutschland beschäftigen weiterhin zahlreiche Unternehmen Angestellte in Kurzarbeit. Im November 2020 war deren Anzahl auf 1,98 Millionen und damit das erste Mal seit Mai des letzten Jahres angestiegen, im Dezember sank sie auf 1,95 Millionen Menschen, teilt aktuell das ifo-Institut aktuell mit

Dies sei aber nicht zwingend ein Zeichen zunehmender Stabilität, es gebe stattdessen „größere Verschiebungen“, so ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. Während der Anteil in der Industrie sank, waren im Dezember mehr Personen im Einzelhandel und im Gastgewerbe von Kurzarbeit betroffen. Die ifo-Schätzungen beruhen auf Angaben von rund 7.000 Unternehmen.  

6.000 mehr Logistik-Angestellte in Kurzarbeit

So hat auch in dem für die Logistik relevanten Sektor Verkehr und Lagerei die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit zugenommen: Etwa 122.000 Personen waren im Dezember in diesem Arbeitsverhältnis, 6.000 mehr als noch im November, wie die Deutsche Verkehrszeitung mit Bezug auf die Zahlen des ifo-Instituts berichtet. Das entspricht sieben Prozent aller in diesem Bereich sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Im Mai letzten Jahres war deren Anteil mit 17 Prozent und 320.000 Personen allerdings noch deutlich höher. Im April 2020, als die Anzahl der Menschen in Kurzarbeit mit knapp sechs Millionen Menschen ihren bundesweiten Höchststand erreichte, waren ifo-Angaben zufolge in der Transport- und Logistikbranche bei jedem zweiten Unternehmen Angestellte davon betroffen. 

Der Bundesagentur für Arbeit (BA) nach seien die Folgen der Corona-Pandemie und der Maßnahmen zu ihrer Eindämmung am Arbeitsmarkt „weiterhin sehr deutlich sichtbar“, so BA-Vorstandsvorsitzender Detlef Scheele. Seiner Ansicht nach habe die stabilisierende Wirkung der Kurzarbeit „jedoch Beschäftigung gesichert und eine höhere Arbeitslosigkeit verhindert.“ Der Behörde zufolge habe der Einsatz von Kurzarbeit bei einem durchschnittlichen Arbeitsausfall von etwa 38 Prozent rechnerisch Arbeitsplätze für rund eine Million Beschäftigte gesichert und deren (vorübergehende) Arbeitslosigkeit verhindert, heißt es in der Pressemitteilung.

 

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Geschrieben von Hanna Behn