Deutsche Ordnungshüter sollen stärker gegen alkoholisierte Lkw-Fahrer vorgehen. Die Organisation „Hellwach mit 80 km/h“ hat sich deswegen nun an den Bundestag mit einer entsprechenden Petition gewandt.

Autoschlüssel und Biergläser
Dusan Petkovic/Shutterstock.com

Alkoholisierte Fahrer sind eine Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer. Die Organisation „Hellwach mit 80 km/h“, ein Netzwerk aus Unternehmen, Spediteuren, Versicherungen und Verbänden, warnt nun verstärkt vor diesem Risiko. „40 Tonnen werden in Händen eines Alkoholikers zu einer gefährlichen Waffe“, wird Dieter Schäfer, Mitgründer der Initiative und ehemaliger Leiter der Verkehrspolizeidirektion Mannheim, bei der Verkehrsrundschau zitiert. Seiner Auffassung nach unternimmt Deutschland zu wenig, „um die Verkehrsteilnehmer vor den Folgen des Alkoholkonsums von Berufskraftfahrern zu schützen.“

Gegen „Saufgelage“ auf Rastplätzen vorgehen

Mit einer Petition an den Bundestag will der Verein vor allem die Landrats- und Ordnungsämter stärker in die Pflicht nehmen, „auf 'Saufgelage' auf Rastplätzen vor Ende des Wochenendfahrverbotes am Sonntag um 22.00 Uhr“ zu reagieren sowie „präventiv Gefahrenabwehr“ zu betreiben, wie es bei der Verkehrsrundschau zur Forderung der Organisation heißt. So sollen auch ausländische Fahrer bei Überschreiten der Grenze von 1,6 Promille rechtlich belangt werden. „Ihnen kann wie deutschen Fahrern nach ärztlicher und medizinisch-psychologischer Begutachtung mit negativem Ergebnis die Fahrerlaubnis aberkannt werden“, erklärt Schäfer.

Lkw-Fahrer unter Alkoholeinfluss zu finden, gleiche der Initiative zufolge der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. Würde man allerdings eine glaubwürdige Drohung aussprechen, der Fahrer würde bei einem solchen Vorfall seine Fahrerlaubnis verlieren, könnte dies einige Fahrer aufrütteln, so die Einschätzung von Dieter Schäfer.

Auto Club Europa sieht Verantwortung bei allen Verkehrsteilnehmer

Der Auto Club Europa (ACE) kritisierte nun das Vorgehen der Initiative „Hellwach mit 80 km/h“ und betone, man dürfe im Kampf gegen Alkohol am Steuer keine Gruppe gezielt herauspicken, dies gilt für alle Verkehrsteilnehmer, unabhängig von der Art des Fahrzeuges. Der Autoclub hatte bereits in der Vergangenheit versucht, das Bundesverkehrsministerium davon zu überzeugen, einen Pilotversuch zu Alkolocks zu starten. Wenn das Messgerät zuviel Alkohol im Atem des Fahrers feststellt, wird die Zündung blockiert. Dies hatte das Bundesverkehrsministerium allerdings abgelehnt.

/
Geschrieben von Corinna Flemming