Der Vorschlag, die Zustellung von sechs auf fünf Tage zu reduzieren, hat die Gewerkschaft Verdi jetzt scharf kritisiert. Er könnte Tausende Jobs kosten.

Stellenabbau Konzept
BoBaa22/shutterstock.com

Am 1. August veröffentlichte das Bundeswirtschaftsministerium ein Eckpunktepapier. Darin wurden verschiedenen Vorschläge für die Reform des Postgesetzes gebracht. Einer davon: Die Reduzierung der Postzustellung von aktuell sechs auf künftig nur noch fünf Tage. Sollte dies umgesetzt werden, müssten die Verbraucher allerdings auch mit längeren Versandzeiten rechnen.

Nun hat sich auch Verdi zum Vorschlag einer Verringerung der gesetzlich festgeschriebenen Zustelltage geäußert. Die Gewerkschaft spricht sich entschiedenen gegen eine solche Anpassung aus. Die Zustellung an sechs Tagen ist „ein Kernelement einer qualitativ hochwertigen Postversorgung in Stadt und Land“, betont der stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis bei der Verkehrsrundschau. Daran dürfe „nicht gerüttelt werden“.

Verdi warnt vor akutem Arbeitsplatzabbau

Sollte es in der Tat zu einer Herabsetzung der Zustelltage kommen, seien bei der Deutschen Post „mindestens 10.000 tariflich und sozial geschützte Arbeitsplätze in der Zustellung und in den Briefzentren“ in Gefahr, wie die Verkehrsrundschau weiterschreibt. Die Entwicklung könne Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) „nicht egal sein“, so Kocsis weiter. Sollte es zu einer Überarbeitung des Postrechts kommen, müsste neben der Gewährleistung einer flächendeckenden Postversorgung auch sichergestellt werden, die Arbeitsplätze zu schützen, so die Forderung von Verdi. Die Gewerkschaft sieht dahingehend eine Lizenzpflicht in der Paketbranche als besonders sinnvoll an, die bislang nur auf Briefdienstleistungen beschränkt ist.

/
Geschrieben von Corinna Flemming