Es ist immer ärgerlich, wenn Pakete oder Briefe nicht ankommen. Dass diese eventuell von unehrlichen Paket- bzw. Postboten geklaut wurden, kommt dabei nur den wenigsten in den Sinn. Aktuell sind jedoch wieder zwei Fälle bekannt geworden, in denen schwarze Schafe sich unrechtmäßig an Paketen und Briefen bereichert haben.

Pakete mit Lupe
© cybrain – shutterstock.com

Vermissen Sie Briefe oder gar Pakete und kommen Sie aus Ludwigsburg oder Bad Hersfeld? Dann kann es gut sein, dass sie Opfer von verbrecherischen Paket- bzw. Brief-Boten geworden sind.

Bestellung auf Rechnung machte Betrugsmasche möglich

Wie spiegel.de unter Berufung auf die dpa berichtet, wurden im hessischen Bad Hersfeld ein Paketbote auf frischer Tat ertappt, der beim Ausliefern Pakete für sich abgezweigt haben soll. Ihm wird vorgeworfen, in Online-Shops Pakete auf den Nachnahmen und mit der Adresse von Menschen bestellt zu haben, deren Wohnort auf seiner Route lagen. Ausgedachte Vornamen sorgten dafür, dass er die Pakete identifizieren konnte. Entsprechend sammelte der 24-jährige die Pakete dann ein und behielt sie. Wie es heißt, wurde der Paketbote am vergangenen Montag von der Polizei auf frischer Tat ertappt.

Insgesamt soll ein Schaden von 4.500 Euro entstanden sein. Auf die Schliche war man dem noch jungen Paketboten gekommen, da mehrere Online-Händler Anzeigen gegen nicht existierende Personen gestellt hatten, da diese ihre offenen Rechnungen nicht bezahlt hätten. Die Polizei nahm dann die Ermittlungen wegen Warenkreditbetrug auf. Die vermissten Pakete sowie die bestellten Produkte – vor allem Schuhe, Hemden und Jacken – wurden bei der Durchsuchung der Wohnung gefunden.

Rund 700 Briefe geklaut

Während der Paketbote keine weiteren Verbraucher geschädigt hat, hat ein Postmitarbeiter aus Ludwigsburg rund 700 Briefe gestohlen. Der Sprecher der Deutschen Post, Hugo Gimber, erklärte am Mittwoch: „Anfang 2016 gab es erste Hinweise auf Unregelmäßigkeiten in unserem Zustellstützpunkt.“ Nach Angaben der Verkehrsrundschau ist im Mai 2016 eine Kollegin aus der Verwaltung dem 42-Jährigen Postboten auf die Schliche gekommen. Mit Hilfe der Polizei stellte man im Spind des Boten rund 700 meist geöffnete Briefe sicher. Die ersten Briefe seien aus dem Mai 2015. Als Grund nannte er nach Angaben der Post private und finanzielle Probleme.

Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen den ehemaligen Postmitarbeiter. Dieser gilt jedoch als verschwunden und ist zur Fahndung ausgeschrieben. Die gute Nachricht: Mittlerweile sind alle Briefe mit einem entsprechenden Entschuldigungs-Schreiben an die Empfänger ausgeliefert worden. Dem Verdächtigen wurde nach mehr als zwanzig Jahren Mitarbeit gekündigt. 

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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