Bei der von Goodyear durchgeführten Online-Befragung von 576 Teilnehmern aus acht verschiedenen europäischen Ländern wird deutlich, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Transportindustrie ist. Einheitliche Bestimmungen seien demnach für Flotten, die in ganz Europa operieren, von größter Bedeutung.

Infografik Mobility of the Future
© Goodyear – Mobility of the Future

Bei der Befragung von Goodyear zu den größten Herausforderungen für europäische Transportunternehmen, wurden an den ersten Stellen die Kraftstoffkosten, der Gewinn und das Halten von gut ausgebildeten Fahrern und gesetzlichen Vorschriften genannt. Dabei sind die Kosten für den Kraftstoff mit 40 Prozent am relevantesten für die Unternehmen. Die gesetzlichen Vorschriften wurden von 11 Prozent der Befragten als Einfluss auf die Verbesserung ihrer Rentabilität gewertet. Vor allem kleine Unternehmen mit 20 bis 50 Fahrzeugen gaben an, dass die gesetzlichen Regeln nach den Kraftstoffkosten den größten Einfluss haben.

Transportindustrie investiert in die Zukunft

Wie aus der Pressemitteilung von Goodyear hervorgeht, unterstützen viele Transportunternehmen die Politik der EU, welche zum Ziel hat, die CO2-Emissioen zu reduzieren. Maßnahmen, die dafür ergriffen werden, sind unter anderem das Trainieren eines verbrauchseffizienten Fahrstils (76 %) und die Nutzung von durch die EU gekennzeichneten verbrauchsarmen Reifen (30 %). Vor allem deutsche Unternehmen trainieren ihre Fahrer. Mehr als 80 Prozent der Befragten beantworteten die Frage danach mit „trifft zu“ oder „trifft sehr zu“.

Allerdings machen sich fast drei viertel der Unternehmen Sorgen um die Höhe der Steuern auf Kraftstoffe. Entsprechend hoch ist auch die Eigeninitiative beim Sparen von Kraftstoff. Über zwei Drittel der befragten Unternehmen gab an, dass sie in den nächsten sechs Jahren bis zu 10 Prozent einsparen wollen. Höhere Sparquoten trauen sich allerdings nur 22 Prozent zu. Dass es gar keine Einsparmöglichkeiten mehr gibt, gaben 4 Prozent der Befragten an.

© Goodyear – Einsparmöglichkeiten beim Kraftstoff

Die Sparmaßnahmen der Industrie überschneiden sich mit den Vorhaben der EU. Michel Rzonzef – Vice President Nutzfahrzeugreifen bei Goodyear Europa, Mittlerer Osten und Afrika – äußert sich optimistisch: „Unsere Umfrage zeigt, dass die Industrie keineswegs gegen den Ansatz der EU ist, die CO2-Emissionen zu senken. Im Gegenteil versteht sie die Notwendigkeit, noch verbrauchseffizienter und umweltfreundlicher zu werden. Nun, da das neu gewählte EU-Parlament und die EU-Kommission ihre Arbeit aufnehmen, ist es wichtig, ihre Aufmerksamkeit auf die großen Herausforderungen der Transportindustrie zu lenken.“

Die Politik ist gefordert

Die Unternehmer fordern von der Politik Unterstützung. Unter anderem wünschen sich mehr als drei Viertel der Befragten, dass umweltfreundliches Verhalten belohnt wird. Einheitliche Regelungen in ganz Europa gehören ebenso zu den Forderungen der Unternehmer. Mehr als zwei Drittel sehen da einen Nachbesserungsbedarf.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Zustand der Straßen. Wenn das Straßennetz marode ist, hat das negative Auswirkungen auf die Effizienz der LKWs. Vor allem Flotten aus den BeNeLux-Ländern und aus Polen sprechen sich dafür mit jeweils 89 Prozent aus. Auch die Debatte um größere LKWs ist noch nicht beendet. Knapp mehr als die Hälfte der Unternehmen ist für die Erlaubnis von Gigalinern auf europäischen Straßen. Je nach Land fällt die Begeisterung dafür jedoch unterschiedlich aus. Während die BeNeLux-Staaten der Einführung sehr positiv gegenüberstehen, lehnen fast dreiviertel der befragten Unternehmen aus Frankreich die Gigerliner ab.

Die komplette Studie wird von Goodyear beim Symposium zum Thema „Zukunft und Mobilität“ in Brüssel am 14. Oktober diesen Jahres vorgestellt.

/
Geschrieben von Julia Ptock