Warum das Paket nicht einfach in den eigenen PKW liefern? Die Österreichische Post testet in einem Pilotprojekt diese Art der Zustellung und hofft ab 2016 in Ballungsgebieten Pakete in die PKW-Kofferräume seiner Kunden zustellen zu können.

Österreichische Post testet Kofferraumzustellung.

© Österreichische Post

Die Österreichische Post erwartet einen starken Konkurrenten aus Deutschland: die Deutsche Post. Diese hat vor Wochen angekündigt, sich Marktanteile in Österreich sichern zu wollen. Jetzt reagiert die Österreichische Post mit einem relativ innovativen Pilotprojekt: Die Zustellung von Paketen in den Kofferraum der Kundenfahrzeuge.

Optimierung der letzten Meile

Gemeinsam mit T-Systems und Porsche Austria führt die Österreichische Post ihr aktuelles Pilotprojekt durch. Dabei testet das Untenehmen die Möglichkeit und Umsetzbarkeit der Zustellung von Paketen in den Kofferraum, vorerst nur in der Stadt Wien.

Das Projekt „Kofferraumlogistik“ soll laut den Unternehmen das Ziel haben, die Erstzustellungsquote zu erhöhen. Wenngleich die von der Österreichischen Post angegebene Erstzustellungsquote mit derzeit 90 Prozent doch sehr hoch erscheint, soll diese durch die Zustellung in die Kofferräume erhöht werden.

„Es ist naheliegend, das Auto als Fortbewegungsmittel in unsere Logistikkette einzubeziehen“, sagte der Vorstand für Paket & Logistik, Peter Umundum. „Denn die letzten Meter bis zum Kunden, die so genannte ‚last mile‘, sind in der Paketzustellung die schwierigsten und auch teuersten.“

Umsetzung ab 2016 ist denkbar

Die Idee ist keineswegs neu, getestet wurde sie bereits sowohl von Amazon als auch von der Deutschen Post. Auch bei der Österreichischen Post zeigt sich eine ähnliche Umsetzung der Idee: Die Autos der Kunden sollen theoretisch mit Telemetrieboxen von T-Systems und einer SIM-Card ausgestattet werden. Über eine App kann der Zusteller das Auto dann orten und dank eines Identifikations- und Berechtigungssystem soll auch die Sicherheit gewährleistet sein. Auch wenn die Umsetzung im Pilotprojekt „Kofferraumlogistik“ doch sehr simpel erscheint. Der Zusteller muss lediglich das KFZ-Kennzeichen des Kunden mit seinem Smartphone scannen und schon öffnet sich der Kofferraum. Der Kunde wird dann per E-Mail, SMS oder über die App der Post über die Zustellung informiert.

Zur Sicherheit werde der gesamte Zustellprozess inklusive Öffnen und Schließen des Kofferraums protokolliert, versicherte T-Systems-Österreich-Geschäftsführer Dirk Lukaschik.

Das Pilotprojekt, bei dem Porsche drei Fahrzeuge bereitstellt, soll bis Dezember laufen. Dann will die Österreichische Post entscheiden, wie es weitergeht. „Wir müssen wissen, wie die Logistik funktioniert, wie sie sich in den Standardprozess eingliedern lässt, wie sie bei den Kunden ankommt und wie sich die Suche bzw. das Finden der Autos auf die Kosten bei der Post auswirkt“, sagte Peter Umundum. Im besten Fall soll die Zustellmöglichkeit dann Anfang 2016 in Ballungszentren in Österreich angeboten werden.

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Geschrieben von Giuseppe Paletta




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