Um die 500 Straßen Norditaliens wurden durch Wasser und Erdrutsche zerstört.

Sandsäcke bei Flut
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Vergangene Woche verursachten starke Regenfälle in der norditalienischen Region Emilia-Romagna eine folgenschwere Flutkatastrophe. Binnen 36 Stunden fiel dabei so viel Regen, wie sonst in einem halben Jahr. Die Zerstörungen von Wohngebieten zwangen mehr als 36.000 Menschen in die Flucht. Mindestens vierzehn Todesfälle soll es zudem gegeben haben. Wie das Supply-Chain-Unternehmen Project 44 mitteilte, ist auch international mit Problemen in den Lieferketten zu rechnen.

Zustellrate um mehr als 30 Prozent beeinträchtigt

In einer Analyse der sogenannten Truckload-On-Time-Performance, also der Rate an pünktlich eintreffenden LKW-Ladungen, zeigte Project 44 auf, dass diese am 17. Mai einen starken Einbruch von 31,1 Prozent erlitt. In den Tagen vor Beginn des Starkregens, etwa am 15. Mai, lag die Zustellrate noch bei 62 Prozent.

Durch Erdrutsche und über 20 übergelaufene Flüsse seien derzeit über 500 Straßen in der Region eingeschränkt nutzbar. Nicht nur Hilfsdienste und Flüchtlinge haben deutliche Probleme, sich einen Weg durch die Fluten zu bahnen.

Das Wichtigste sei nun natürlich zunächst, die Menschen aus dem Gebiet zu evakuieren. Dennoch gibt Project 44 auch die weitreichenden wirtschaftlichen Folgen der beschränkten Lieferketten zu bedenken. So würden nicht nur italienische Produkte wie Feinkost und Mode international knapper werden, sondern auch herstellende Betriebe, die auf Zulieferungen warten, in der Produktion gehindert. 

Hohe Kosten für Gefahrenzulagen oder alternative Zulieferer

Unternehmen, welche jetzt auf Lieferungen in oder aus der Region angewiesen seien, müssten mit höheren Kosten für diese rechnen. So müssten beispielsweise Lkw-Fahrer:innen, die in die betreffenden Regionen fahren, mit einer Gefahrenzulage bedacht werden. 

Wer dagegen auf andere alternative Zulieferer setzt, wird hierbei möglicherweise mit höheren Preisen beziehungsweise Engpässen konfrontiert. Sobald die Lieferketten ihren normalen Lauf wieder aufnehmen können, kann es dagegen zu Staus an Häfen und in Lägern kommen, wenn auf einen Schlag große Mengen an Ladungen eintreffen.

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Geschrieben von Ricarda Eichler




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