Bei der Pflege ihrer Kundendaten haben deutsche Firmen noch Nachholbedarf, bescheinigt jetzt eine Untersuchung aus dem Hause der Deutschen Post DHL Group.

Adresslabel auf Paket wird gescannt
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Kommt eine Sendung nicht an, ist mitunter auch eine falsche Anschrift Schuld. Wie häufig entsprechende Adressdaten lücken- bzw. fehlerhaft sind, hat jetzt erneut die Deutsche Post Direkt erhoben. Die auf Adress- und Datenmanagement spezialisierte Tochtergesellschaft des Konzerns überprüft regelmäßig die Adressqualität von 200 Unternehmen in zehn Branchen. Insgesamt wurden rund 100 Millionen Adressen anonymisiert und ausgewertet.

Im Ergebnis zeigt sich, dass sich die Datenqualität innerhalb der letzten fünf Jahre nur leicht gebessert habe. Der Anteil fehlerhafter Kundendaten ging um 3,8 Prozentpunkte auf 12,6 Prozent zurück, teilt das Unternehmen mit. Damit ist etwa jede achte Kundenadresse falsch. 

Diese Fehler treten häufig in Adressdaten auf

Lückenhafte oder fehlerhafte Daten haben verschiedene Ursachen, wie aus der Studie weiter hervorgeht. Umzüge sowie Todesfälle führen mit 6,7 Prozent am häufigsten dazu, warum Postsendungen nicht an Empfängerinnen oder Empfänger zugestellt werden können. In 2,9 Prozent der Fälle sind Straßen- oder Ortsnamen oder auch Postleitzahlen das Problem, falsche Hausnummern in 0,6 Prozent der Fälle. 

Des Weiteren würden sich aufgrund der Datenpflege unterschiedliche Probleme ergeben. So seien 2,4 Prozent der Adressen, die bei Firmen hinterlegt sind, nicht aktuell. Dazu würden jedoch Umzugsinformationen vorliegen. Hier empfiehlt die Post eine Adressbereinigung. Auch weist das Unternehmen auf Dubletten im System hin, die in der Zustellung zwar weniger problematisch sind, jedoch die Kommunikation verteuern. „Adresspflege hilft zudem, veraltete Kundenadressen zu erkennen und Postrückläufer zu vermeiden. Damit werden Kosten und Emissionen für Papier und Transport gespart“, gibt Petra Weber, Geschäftsführerin der Deutschen Post Direkt, an dieser Stelle zu bedenken.

Schlecht fürs Firmen-Image seien aus Sicht von Post Direkt Adressen, bei denen die Sendung zwar ankommt, die Adresse aber fehlerhaft ist – also beispielsweise falsche Schreibweisen enthält. Das sei in 5,2 Prozent der Datensätze der Fall.

 

Sehr gute Adressqualität im Versandhandel

Eine hohe Adressqualität wird Banken bescheinigt, hier stimmen 91 Prozent der Daten. Im Online-Handel ist die Datenpflege besonders wichtig für eine zufriedene Kundschaft. Das scheint vielen Firmen aus der Branche bewusst zu sein. So weist auch der Versandhandel mit 90,6 Prozent korrekter Daten „einen top gepflegten Datenbestand“ auf. In diesem Sektor würden im Zuge des Versandprozesses etwa 4,4 Prozent Adresskorrekturen vorgenommen, im Einzelhandel sind es sogar 7,1 Prozent. „Kleinste Buchstabendreher in der Anschrift sorgen dafür, dass Frachtleitcodes beim Paketversand nicht korrekt erzeugt werden können, was zu erhöhten Versandkosten führt“, heißt es in der Studie.

Die Studie kann unter postdirekt.de/studien heruntergeladen werden.

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Geschrieben von Hanna Behn