Kurz vor den nächsten Tarifverhandlungen macht die Gewerkschaft Verdi weiter Druck und rief zu neuen Streiks auf.

Person mit Verdi-Flagge
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Bei der Deutschen Post AG gibt es am Montag und Dienstag (6. und 7. Februar) erneut Arbeitsniederlegungen. Gestreikt werde erneut in „ausgewählten Betrieben“ sämtlicher Arbeitsbereiche, teilte die Gewerkschaft am Sonntag mit. Demnach werden sowohl die Verteilzentren als auch Zustellerinnen und Zusteller ihre Tätigkeiten aussetzen. 

Auch Protestkundgebungen in zehn Städten wurden angekündigt – unter anderem in Berlin, Rostock, München, Dortmund, Hamburg und Frankfurt am Main, berichtet u. a. der Spiegel.  

Streiks kurz vor neuen Tarifverhandlungen

Am 8. sowie 9. Januar sollen die derzeit laufenden Tarifverhandlungen in Düsseldorf fortgesetzt werden. Verdi fordert 15 Prozent mehr Gehalt und eine höhere Ausbildungsvergütung für die 160.000 Tarifbeschäftigten – auch vor dem Hintergrund des voraussichtlich erneuten Rekordgeschäftsergebnisses der Deutschen Post. Durch die Lohnerhöhungen sollen auch Verluste der Angestellten durch die Inflation ausgeglichen werden.

Die Streiks seien „ein glasklares Signal an die Arbeitgeber“, so die stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. „Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderung zu kämpfen und erwarten jetzt eine Verhandlungsrunde, die mit einer kräftigen Gehaltserhöhung endet.“ 

Insgesamt hätten sich Zehntausende Angestellte an den Arbeitsniederlegungen beteiligt.

Post will neues Angebot vorlegen

Die Post hält die aktuellen Forderungen indes für unrealistisch: Das Geschäft in der Post- und Paketsparte sei rückläufig, Umsätze und Gewinne würden vor allem im internationalen Bereich erzielt. 

In den Verhandlungen am kommenden Mittwoch und Donnerstag wolle der Bonner Konzern aber ein neues Angebot vorlegen. „Trotz der unterschiedlichen Positionen gehen wir davon aus, dass wir in fairen und zügigen Gesprächen in der nächsten Verhandlungsrunde vorankommen werden“, wird ein Sprecher der Deutschen Post zitiert.

Im Zuge der Verhandlungen hatte es bereits Ende Januar zahlreiche Arbeitsniederlungen gegeben. Millionen Sendungen wurden deshalb verspätet zugestellt. Nach dem letzten Streik blieb etwa ein Fünftel der Pakete liegen.

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Geschrieben von Hanna Behn




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