Der Nachfolger des viel gelobten 9-Euro-Tickets wird kommen. Über den Preis wird allerdings noch gestritten. 

Das 9-Euro-Ticket liegt auf einem Tisch
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Immer lauter wurde der Ruf nach einer Verlängerung des 9-Euro-Tickets, das Ende August auslief. Als die Ampelkoalition am Wochenende schließlich ein neues Entlastungspaket mit einem Volumen von 65 Milliarden Euro verkündete, das auch einen Nachfolger für das preiswerte ÖPNV-Ticket enthalten soll, war das Aufatmen bei vielen Bundesbürgerinnen und -bürgern sicher groß.

Weil die Koalition jedoch keinen genauen Preis für das Ticket veranschlagt hat und lediglich eine Preisspanne zwischen 49 und 69 Euro anlegte, wird nun um eine endgültige Entscheidung rund um den Preis sowie die Finanzierung des neuen Tickets gerungen.

Das wollen die Parteien

Während die Grünen etwa ein Monatsticket zu einem Preis von 49 Euro fordern, liebäugelt die SPD damit, Empfängerinnen und Empfängern von Sozialhilfe ermäßigte Kosten zu gewähren. Andere Branchenakteure fordern noch niedriger Kosten als die veranschlagte Kostenspanne hergibt, da das Ticket zur finanziellen Entlastung der Bürger, aber auch dem Klimaschutz beiträgt.

Für Christoph Bautz vom Aktivistennetzwerk Campact sei beispielsweise ein 29-Euro-Ticket angebracht. Vonseiten des FDP-geführten Verkehrsministeriums war zu vernehmen, dass der Preis letztendlich von den finanziellen Mitteln abhänge, die die Länder stellen.

Bund wünscht sich finanzielles Engagement der Länder

Auch die Verkehrsverbünde mischen in der Diskussion mit. Sie befürworten die Einführung eines Nachfolgetickets, drängen ihrerseits jedoch zugleich auf finanzielle Unterstützung, „um ihr Fahrplanangebot beizubehalten oder auszubauen“, berichtet Spiegel Online. Alles in allem versprach der Bund eine Beteiligung von 1,5 Milliarden Euro am Ticket pro Jahr, sofern die Länder ebenfalls ihren Beitrag zur Finanzierung leisten. Er wünsche sich demnach von den Ländern einen Beitrag in mindestens der gleichen Höhe, heißt es weiter.

Zumindest aus Bayern regt sich gegen diesen Wunsch bereits Widerstand: „Wenn der Bund das haben will, muss der Bund das finanzieren“, ließ ein Sprecher aus dem bayerischen Verkehrsministerium verlauten.

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Geschrieben von Tina Plewinski